Mittelalter Wiki
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Holstein (lat. Holsatia) ist der südliche Landesteil von Schleswig-Holstein am Fuß der jütländischen Halbinsel. Benannt wurde dieser nach den Holsten, einem der drei hier ursprünglich ansässigen Sachsenstämme. [1] In der 2. Hälfte des 15. Jhds. wurde die Grafschaft zum „Herzogtum Holstein“ erhoben.

Beschreibung[]

Holstein liegt zwischen der Elbe, Eider, Trave, Nordsee und Ostsee und umfasst die vier alten Landschaften Stormarn, Holstein, Wagrien und Dithmarschen. Die Hauptstadt des Herzogtums Holstein war Rendsburg. Der Geschichte von Holstein gehört die gottorp'sche Linie an, von welcher das russische Kaiserhaus abstammt. Karl Friedrich, Herzog von Holstein und Schleswig, vermählte sich 1725 mit Anna Petrowna, der Tochter Peters des Großen und wurde Vater Peter's, den die Kaiserin Elisabeth als ihren nächsten Verwandten zum Thronerben erwählte. Er bestieg als Peter III. den russischen Thron. [2]

Völkerwanderungszeit[]

In Holstein wohnten Anfangs Haruder, deren Name vielleicht gleichbedeutend mit „Holsten“ oder Holtinger (d.h. Waldbewohner) ist. Das Land hieß daher „Holtseduland“ (Holzsassenland). Seit ca. dem 5. Jhd. war Holstein von Sachsen bewohnt, zu denen sich östlich (Wagrien) Slawen gesellten, die jedoch frühe germanisiert wurden.

Frühmittelalter[]

Im Mittelalter hieß Holstein „Nordalbingia“ (Nordalbingien) oder „Saxonia transalbiana“. Mit den hier lebenden Sachsen mischten sich an der Nordseeküste friesische Elemente, während sich im Osten erst unter Karl dem Großen slawische Abotriten ansiedelten.

  • 782 - Der angelsächsische Missionar Willehad treibt die Christianisierung in Holstein voran.

9. Jahrhundert[]

Schleswig-Holstein Siedlungsgebiete 800-1100

Siedlungsgebiete im südlichen Jütland / Schleswig-Holstein von etwa 800 bis 1100

  • 804 - Karl der Große erobert die drei nordelbischen Sachsengaue (den Holstengau, Stormarn und Dithmarschen) und übergibt diese den Abodriten als nordöstlichen Teil Holsteins, der fortan als Wagrien bekannt wird. Die dort zuvor ansässigen Sachsen (Nordalbingier) werden zu Tausenden aus dem Lande ins Frankenreich deportiert. Karl der Große setzt fränkische Grafen ein und beginnt von Hamburg aus, wo er eine Kirche gründet, ihre Bekehrung zum Christentum.
  • 811 - Im Frieden mit Hemming, König der Dänen, tritt dieser Holstein bis an die Eider an Karl den Großen ab. Holstein wird in das Frankenreich integriert. Karl versetzt 10,000 der unruhigsten Familien von Holstein nach Brabant, Flandern, Holland und dem Inneren des Frankenreiches. Er ersetzt diese durch deutsche Kolonisten und bildet aus den Eroberungen die Nordalbingische Mark, welche er mit dem Herzogtum Sachsen verbindet. Die Markgrafen haben ihren Sitz zu Hochbuchi.
  • 830 - Holstein ist vollständig christianisiert.

10. Jahrhundert[]

  • 934 - König Heinrich I. gründet zum Schutz des Landes gegen die Dänen zwischen Eider und Schlei die Mark Schleswig.
  • 983 - Nach dem Tode Ottos II. erheben sich die Slawen zum Aufstand und fallen von der deutschen Herrschaft und dem christlichen Glauben ab.

Hochmittelalter[]

11. Jahrhundert[]

  • 1018 - Aufstand der Liutzen und Abrodriten, Bischof Benno wird aus Oldenburg in Holstein vertrieben.
  • 1032 - Die slawischen Abotriten unter Fürst Gottschalk dem Wenden überfallen Stormarn und Holstein.
  • 1066 - Die Holsteiner zerstören die erzbischöfliche Burg auf dem Süllberg.

12. Jahrhundert[]

Im 12. Jhd. eroberten die Grafen von Holstein das slawische Wagrien in Ostholstein.

  • 1106 - Gottfried, der erste urkundlich erwähnte Markgraf von Holstein, stirbt. Nach dem Aussterben der Billunger erhält Lothar von Süpplingenburg das Herzogtum Sachsen.
  • 1111 - Der sächsische Herzog Lothar I. von Supplinburg überlässt die Grafschaft Holstein und Stormarn (mit Hamburg) Adolf I. von Schauenburg zum Lehen. Beginn der Linie der Grafen von Holstein aus dem Hause Schauenburg.
  • 1130 - Adolf II., Edler Herr von Schauenburg, wird Graf von Holstein und Stormarn. Er förderte mit Hilfe des begeisterten Priesters Vicelin das Christentum auch außerhalb seines Gebietes.
  • 1137 - Heinrich von Badewide erhält die Grafschaft Holstein-Stormarn.
  • 1138 - Beginn von Kriegszügen der Abodriten in Holstein (Herzogtümer) und der Holsten in Wagrien. Als Heinrich der Stolze in die Acht erklärt wird, verliert Adolf II. als dessen Gefolgsmann Holstein an Albrecht I. von Brandenburg. Dieser setzt Heinrich von Badwide als Graf ein, welcher das wendische Wagrien mit Holstein vereint.
  • 1139 - Die Holsten (Holsteiner, Stormarner und Dithmarscher) erobern das Land der Wagrier (Abodriten). Adolf II. kehrt nach Holstein-Stormarn zurück.
  • 1141 - Erste Erwähnung des Namens Holsatia (Holstein) in einer Urkunde des Erzbischofs Adalbert von Hamburg-Bremen.
  • 1142 - Adolf II. wird erneut Graf von Holstein. Er verbindet sich mit mehreren Fürsten gegen Heinrich den Löwen, Sohn von Heinrich dem Stolzen. Er wird jedoch besiegt und zum Gehorsam gebracht, dient nun Heinrich dem Löwen gegen die Wenden vor Demmin und baut die zerstörte Stadt Lübeck wieder auf, welche er nachher an Heinrich den Löwen wieder abtritt.
  • 1143 - Adolf II. erwirbt Wagrien von Heinrich dem Löwen.
  • 1150 - Das slawische Wagrien wird als Ostholstein in die Grafschaft Holstein integriert. Adolf II. siedelt Holsten und westlichere Einwanderer hier an und schafft der christlichen Kultur in Lübeck einen festen Mittelpunkt.
  • 1154 – Heinrich der Löwe erhält von Kaiser Friedrich I. das Recht zur Bischofsinvestitur und setzt die Bischöfe von Oldenburg in Holstein und Ratzeburg ein.
  • 1160 - Verlegung des Bistums Oldenburg in Holstein nach Lübeck (Christianisierung).
  • 1164 - Adolf II. von Schauenburg und Holstein stirbt.
  • 1178 – Adolf III., Sohn des Grafen Adolf II. von Holstein, wird mündig. Er widersteht Heinrich dem Löwen und entzieht sich, beim Sturz desselben, der sächsischen Lehnsbarkeit ganz. Seit diesem Zeitpunkt bestand die sächsische Lehensherrlichkeit nur mehr dem Namen nach, die Grafen liegen aber oft mit Slawen, Dänen und am meisten mit der Bauernrepublik der Dithmarschen im Kampf.
  • 1180 - Nach dem Sturz Heinrichs des Löwen erhält Adolf III. von Holstein, der auf Seiten Kaiser Friedrichs I. steht, erhält bei der Verteilung der welfischen Lehen Dithmarschen.

13. Jahrhundert[]

  • 1200 - Adolf III. von Holstein tritt Dithmarschen an Dänemark ab.
  • 1201 – Nach mehreren Fehden mit Heinrich dem Löwen wird Adolf III. von Schauenburg-Holstein in einem Krieg mit König Knut VI. von Dänemark bei Itzehoe besiegt und gefangen. Nach der Niederlage in der Schlacht bei Stellau verzichtet Adolf auf die Grafschaft Holstein, um Befreiung aus der Gefangenschaft zu erlangen. Sein Stiefbruder, Albrecht II. von Orlamünde wird Graf von Holstein, Stormarn, Wagrien und Ratzeburg.
  • 1203 – Waldemar II. wird in Lübeck als König der Dänen und Slawen und als Herr von Nordalbingien ausgerufen. Er ernennt den Grafen Albrecht II. von Orlamünde zum Statthalter in Holstein und Schleswig.
  • 1214 - Kaiser Friedrich II. tritt die eroberten Gebiete in Holstein förmlich an Waldemar II. von Dänemark ab.
  • 1217 - Der Papst bestätigt die Abtretung Holsteins an Waldemar II. von Dänemark.
  • 1218 (1216) - Albrecht II. von Orlamünde erobert Hamburg.
  • 1223 - Graf Heinrich von Schwerin überfällt König Waldemar II. von Dänemark auf der Jagd in Fünen und führt ihn gefangen nach Mecklenburg. Waldemar II. tritt Hamburg für 700 Mark Silbers an Albrecht II. von Orlamünde ab, woraufhin dieser jedoch Hamburgs Freiheit und Gerichtsbarkeit für 1500 Mark weiter verkauft. Mit dem Geld befreit er König Waldemar II. aus der Gefangenschaft, wird aber selbst vom Grafen von Schwerin gefangen.
  • 1225 - Adolf IV., Sohn von Adolf III., besiegt Albrecht II. von Orlamünde in der Schlacht bei Mölln. Zudem erobert er Lübeck und Hamburg und entreißt sogar Dithmarschen der dänischen Herrschaft. Adolf IV. wird Graf von Holstein, sowie Herr über Wagrien und Dithmarschen. Die Bürger von Hamburg und Lübeck erhalten Handelsfreiheit durch ganz Dänemark.
  • 1227 - Schlacht bei Bornhöved: Graf Adolf IV. von Schauenburg und Holstein besiegt König Waldemar II. von Dänemark und befreit sich von Dänemark. Ende der dänischen Herrschaft in Holstein.
  • 1235 - Graf Adolf IV. von Holstein bekriegt im Bunde mit Dänemark die Stadt Lübeck. Stadtrecht für Oldenburg in Holstein und (wahrscheinlich) Rendsburg.
  • 1237 - Abel I., Herzog von Schleswig, heiratet eine Tochter des Grafen Adolf IV. von Holstein-Stormarn. Dadurch entsteht eine Verwandtschaft der beiden Linien.
  • 1238 - Graf Adolf IV. von Holstein entsagt für 5.000 Mark Silbers allen Ansprüchen auf Lübeck.
  • 1239 - Graf Adolf IV. überlässt seinen Söhnen Johann I. und Gerhard I. die Regierung und wird Franziskaner.

Spätmittelalter[]

Bis ins Spätmittelalter wurde innerhalb des heutigen Holsteins in die Siedlungsgebiete der eigentlichen Holsteiner im Nordwesten, der Stormarn im Süden und der Dithmarscher unterschieden. Zwischen 1261 und 1390 wurde die Grafschaft Holstein durch mehrere Erbteilungen der Grafen von Schauenburg und Holstein in verschiedene, teilweise nur wenige Jahrzehnte bestehende Grafschaften unterteilt.

  • 1243 – Gerhard I., jüngerer Sohn Adolfs IV., erhält in der Teilung das eigentliche Holstein. Als Graf nimmt er seine Residenz in Rendsburg.
  • 1254 – Die Grafen von Holstein zwingen Christoph I. von Dänemark, Abels ältestem Sohn, Waldemar, welcher beim Tod seines Vaters in Köln wegen eines Totschlages verhaftet war, Schleswig abzutreten.
  • 1257 - Schlacht auf der Loheide: Die Holsteiner Grafen, Johann I. und Gerhard I., nehmen König Christoph I. von Dänemark gefangen.
  • 1260 - Mechtild, die Witwe von Herzog Abel I. von Schleswig, verpfändet ihren Besitz zwischen Eider und Schlei an ihre Brüder, die Grafen Gerhard I. und |Johann I. von Schauenburg und Holstein. Auch Rendsburg geht an die Grafen von Holstein.
  • 1261 - Adolf IV. stirbt im Kloster. „Erste Holsteiner Landesteilung“ unter seinen Söhnen. Johann I. erhält die Grafschaft Holstein-Kiel und Wagrien. Gerhard I. erhält die Grafschaft Holstein-Itzehoe.
  • 1263 - Johann I. von Holstein-Kiel stirbt. Ihm folgt sein älterer Sohn, Johann II. der Einäugige, als Graf von Holstein-Kiel. Sein jüngerer Bruder, Adolf V., der eine pommersche Prinzessin heiratete und Anspruch auf Pommern macht, wird deshalb in der Erbschaft übergangen.
  • 1273 - Zweite Landesteilung in Holstein. Johann II. der Einäugige führt die Linie Holstein-Kiel fort, während Adolf V. die Linie Holstein-Segeberg begründet. Holstein-Rendsburg im Westen verbleibt bei Gerhard I. von Holstein-Itzehoe.
  • 1285 - Graf Gerhard I. von Holstein-Itzehoe stirbt. Seine Söhne Gerhard II. und Heinrich I. teilen sich die Grafschaft Holstein-Itzehoe. Heinrich I. begründet die ältere Linie Holstein-Rendsburg.
  • 1290 - Holstein ist in fünf regierende Linien der Schauenburger und somit in fünf Grafschaften geteilt, die nach den Lagen ihrer Burgen genannt werden: Kiel (Johann II.), Pinneberg (Adolf VI.), Plön (Gerhard II.), Rendsburg (Heinrich I.) und Segeberg (Adolf V.). Dem Heiligen Römischen Reich gegenüber gilt Holstein jedoch als Einheit.

14. Jahrhundert[]

  • 1301 - Johann II. der Einäugige bekriegt sich mit Dithmarschen und Herzog Albrecht von Sachsen-Lauenburg und wird von seinen Söhnen Adolf und Nikolas gefangen.
  • 1304 - Heinrich I. von Holstein-Rendsburg stirbt. Sein Sohn, Gerhard (Gert) III. der Große, wird Graf von Holstein-Rendsburg. Er führte erfolgreiche Kriege gegen Dithmarschen, Dänemark und seinen Vetter Johann III. von Kiel.
  • 1308 - Adolf V. stirbt, ohne in den Besitz von Pommern gelangt zu sein.
  • 1312 - Gerhard II. von Holstein-Plön stirbt.
  • 1315 - Adolf VI., Sohn von Johann II. dem Einäugigenerhält Segeberg zu seinem Teil, wird jedoch von Hartwig von Reventlow, dessen nahe Verwandte er zur Geliebten hat, ermordet.
  • 1316 - Johann II. der Einäugige wird abgesetzt. Johann III. der Milde wird Graf von Holstein-Kiel.
  • 1321 - Johann II. der Einäugige stirbt.
  • 1325 - Graf Gerhard III. von Holstein-Rendsburg wird Vormund seines unmündigen Neffen, Herzog Waldemar V. von Schleswig, den Sohn des Herzogs Abel I. von Schleswig.
  • 1326 - Nach dem Tode des Grafen Johann erhält Gerhard III. von Holstein-Rendsburg die Besitzungen der Gebhardschen Linie. Als Bundesgenosse Waldemars V. von Schleswig besiegt er die Dänen, nimmt ihren König Christoph II. von Dänemark gefangen und macht den Herzog als Waldemar III. zum König von Dänemark. Dieser übergibt das Herzogtum Schleswig und an seinem Vormund Gerhard III. als erbliches Lehen. Damit sind Schleswig und Holstein zum ersten Mal unter einem Schauenburger Grafen vereint.
  • 1330 - König Christoph II. von Dänemark kehrt auf den Thron zurück. Damit fällt das Herzogtum Schleswig wieder an den Herzog aus Abels Geschlecht zurück, jedoch behält Graf Gerhard III. die Anwartschaft auf Schleswig, Nord-Jütland als Pfand und Fünen als erbliches Lehen.
  • 1332 - Als König Christoph II. von Dänemark stirbt und ist fast ganz Dänemark als Pfand im Besitz der Grafen Gerhard III. und Johanns III., die es gemeinsam regieren.
  • 1340 - Gerhard (Gert) III. von Holstein-Rendsburg wird von dem dänischen Ritter Niels Ebbeson ermordet. Heinrich II. der Eiserne und Nikolaus regierten gemeinschaftlich und blieben, glücklich gegen Dänemark und Schweden fechtend, im Besitz vieler Plätze in Jütland und Seeland, so wie Kalmar's.
  • 1345 - Heinrich II. der Eiserne und Nikolaus befestigen die Stadt Flensburg.
  • 1346 - Als Heinrich II. der Eiserne mit Eduard III. von England nach Frankreich zieht, erleidet Nikolaus daheim mehrere Niederlagen. Später stellte Heinrich nach seiner Rückkehr die Angelegenheiten wieder her.
  • 1350 - Pest in Schleswig und Holstein. Johann III. der Milde wird Graf von Holstein-Plön.
  • 1352 - Johann III. der Freigebige, Sohn Adolfs VI., stirbt.
  • 1359 - Adolf VII. wird Graf von Holstein-Kiel und von Holstein-Plön.
  • 1361 - König Waldemar IV. von Dänemark überfällt Wisby und erobert die Insel Gotland. Dadurch beginnt ein Krieg mit den Hansestädten, Schweden und Norwegen. Die Holsteiner Grafen kämpfen auf der Seite der Hanse.
  • 1362 - Heinrich II. der Eiserne schlägt die ihm angetragene schwedische Krone aus.
  • 1379 - Heinrich II. der Eiserne wird vom Papst zu seinem Feldherrn in Apulien bestellt und zieht nach Italien.
  • 1381 - Albrecht II. von Holstein wird Graf von Holstein-Rendsburg.
  • 1384 - Heinrich II. der Eiserne stirbt.
  • 1386 - Margareta I. von Dänemark belehnt den Grafen Gerhard VI. von Holstein-Rendsburg erblich mit dem Herzogtum Schleswig. Dadurch wird Schleswig und Holstein vereinigt, die Wappen von Schleswig und Holstein werden im Wappen von Schleswig-Holstein zusammengefasst.
  • 1390 - Adolf VII., einziger Sohn von Johann III. dem Freigebigen, stirbt. Mit ihm erlischt die Kieler Linie der Holsteiner Grafen. Die Güter fallen an Nikolaus, aus dem älteren Zweig der Rendsburger Linie.
  • 1397 - Nikolaus von Holstein-Rendsburg stirbt kinderlos. Segeberg (Stormarn) wird von Rendsburg abgetrennt. Albrecht II. von Holstein wird Graf von Holstein-Segeberg.

15. Jahrhundert[]

In der 2. Hälfte des 15. Jds. wurde die Grafschaft Holstein zum Herzogtum erhoben.

  • 1403 - Gerhard VI. von Holstein-Rendsburg wird Graf von Holstein-Rendsburg. Albrecht II. von Holstein fällt während des Streites um die Erbschaft. Heinrich III. von Schauenburg-Holstein wird Fürstbischof von Osnabrück.
  • 1404 - Gerhard VI. von Holstein-Rendsburg fällt im Kampf gegen die Dithmarschen. Heinrich III. von Schauenburg-Holstein wird Graf von Holstein-Rendsburg. Zusammen mit Elisabeth von Braunschweig, der Gemahlin Gerhards IV., übernimmt er die Vormundschaft über dessen Söhne Heinrich IV. (Herzog von Schleswig und Graf von Holstein-Rendsburg), Adolf VIII. und Gerhard VII. und verteidigte diese gegen Margarethe I. von Dänemark und deren Nachfolger Erik VII., welche den Unmündigen des Vaters Lehen, Schleswig, wieder nehmen wollen.
  • 1410 - Die Holsteiner greifen Flensburg an. Es beginnt der Krieg um Schleswig.
  • 1418 - Heinrich IV. von Holstein wird mündig, übernimmt Schleswig und verteidigt sein Besitztum mit Hilfe der Hansestädte.
  • 1421 - Heinrich III. von Schauenburg-Holstein stirbt. Adolf VIII. von Holstein wird Graf von Holstein-Rendsburg.
  • 1427 - Heinrich IV. von Holstein stirbt vor Flensburg. Sein Bruder, Adolf VIII. von Holstein, wird Herzog von Schleswig. Unter ihm werden die Streitigkeiten mit Dänemark beigelegt.
  • 1440 - König Christoph III. von Dänemark muss das gesamte Herzogtum Schleswig als erbliches Lehen an den Grafen Adolf VIII. von Holstein übertragen, der nun als Adolf I. Herzog wird. Damit werden Schleswig und Holstein unter dem gleichen Herrscher zu einem Staat vereint.
  • 1448 - Graf Christian I. von Oldenburg, Sohn des Grafen Dietrich von Oldenburg und dessen zweiter Gemahlin, Hedwig von Holstein, hatte als Neffe und nächster Verwandter Herzogs Adolf I. von Schleswig einen Anspruch auf das Herzotgum, wird allerdings König von Dänemark. Er kaufte die Ansprüche auf Holstein den Grafen von Schauenburg ab. Beginn der Herrschaft der dänischen Könige in Schleswig und der Grafschaft Holstein.
  • 1459 - Mit Graf Adolf VIII. von Holstein (bzw. Herzog Adolf I. von Schleswig) erlischt die männliche Linie des Hauses Schauenburg der holsteinisch-rendsburgischen Linie in Holstein und Schleswig. Übrig aus dem Geschlecht blieb Hedwig, Tochter Heinrichs III., welche die zweite Gemahlin des Grafen Dietrich I. von Oldenburg war. Die Succession in Holstein hätte nun den Grafen von Schauenburg zugestanden, da sie Lehensvettern der Grafen von Holstein waren.
  • 1460 - Wahl von König Christian I. von Dänemark durch die Stände zum Landesherren (Herzog von Schleswig und Graf von Holstein). Im Vertrag von Ripen setzt er die Unteilbarkeit von Schleswig und Holstein fest („dat se bliven ewich tosamende ungedelt“). Mit der Herrschaft der holsteinischen Oldenburger beginnt die Dänische Zeit und mit ihr das eigentliche Schleswig-Holstein. Die Grafschaft Holstein blieb Teil des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation.
  • 1464 - Pest in Lübeck und weiteren Orten in Holstein und Dithmarschen.
  • 1474 - Der habsburgische Kaiser [Friedrich III. erhebt die Grafschaft Holstein als reichsunmittelbares Lehen zum Herzogtum Holstein. Dadurch wurde der dänische König Christian I. als Herzog von Holstein zum Lehnsmann des Kaisers.
  • 1481 - Christians I. von Oldenburg stirbt. Zwar ist eigentlich sein jüngster Sohn, Friedrich, zum Herzog von Holstein und Schleswig bestimmt, jedoch erkennt der älteste Sohn und Nachfolger in Dänemark, Johann I., diese Regelung nicht an.
  • 1482 - Bei der Wahl des Nachfolgers des Landesherren kann keine Einigung erzielt werden. Daher werden die Brüder Johann von Segeberg (König von Dänemark) und der noch unmündige Friedrich (Herzog von Gottorf) aus dem Geschlecht der Oldenburger gewählt. Johann erhält Segeberg, Rendsburg, Flensburg, Apenrade, Alsen, Arö und Fehmarn, während Gottorf, Eiderstedt, Eckernförde, Stapelholm, Hadersleben, Tondern, Kiel, Plön, Neumünster, Oldenburg, Neustadt, Trittau, Steinburg und Itzehoe an Friedrich gehen. Sie regieren nach dem Grundsatz "gemeinsam regieren, getrennt marschieren".
  • 1490 - Als Friedrich volljährig wird, zwingt sein Bruder Johann I. ihn zum Gottorpschen Vergleich, worin bestimmt wird, dass Friedrich nur Gottorp und einen Teil von Holstein erhält, dagegen Prälaten, Ritterschaft, Schulden, Rechtsansprüche an Hamburg etc. gemeinschaftlich bleiben sollen. So kommt es zur ersten Landesteilung unter den Oldenburgern, die auch die Herzogtümer Holstein und Schleswig regieren.
  • 1496 - Um unabhängig von Lübeck zu werden, wird für die holsteinischen Städte Kiel, Rendsburg, Itzehoe und Oldesloe das Vierstädtegericht eingerichtet.

Renaissance[]

16. Jahrhundert[]

  • 1513 - Johann I. von Dänemark stirbt. Ihm folgt sein Sohn, Christian II..
  • 1522 - Beginn der Reformation in Holstein.
  • 1523 - Die Stände erklären Christian II. der Krone Dänemarks für verlustig und wählen dessen Oheim, Herzog Friedrich von Holstein, als Friedrich I. zum König. Somit besteigt das Haus Holstein den dänischen Thron.
  • 1530 - Beginn der Hexenverfolgungen in Holstein.
  • 1533 - Friedrich I. von Dänemark stirbt. Erbhuldigung des Landtages in Kiel an Christian III. und seine Brüder und damit Anerkennung der Union zwischen den Herzogtümern Schleswig, Holstein und Dänemark.
  • 1542 - Der Landtag in Rendsburg vollendet die Reformation in den Herzogtümern Schleswig und Holstein durch die Annahme der evangelisch-lutherischen Kirchenordnung.
  • 1544 - Die Söhne Friedrichs I. teilen die Herzogtümer Schleswig und Holstein. König Christian III. erhält den sonderburger Anteil, Johann der Ältere (die Hinterslebener Linie), Rendsburg und Tondern etc. und Adolf erhält Gottorp und begründet das Haus Schleswig-Holstein-Gottorf. Die Regierung bleibt gemeinschaftlich.
  • 1554 - Johann der Jüngere stiftet die herzogliche Nebenlinie Holstein-Sonderburg.
  • 1557 - Heinrich Rantzau wird königlicher Statthalter in den Herzogtümern Schleswig und Holstein.
  • 1561 - Adolf I. von Schleswig-Holstein-Gottorf wird Bischof in Schleswig.
  • 1565 - Pest in Flensburg und Holstein.
  • 1581 - Flensburger Landesteilung: Johann der Ältere stirbt. Seine Brüder, Christian III. und Adolf teilen das Erbe und es entstehen die beiden Linien Holstein-Dänemark und Holstein-Gottorp.
  • 1586 - Adolf I. von Schleswig-Holstein-Gottorf stirbt. Ihm folgt Herzog Friedrich II., auch zugleich Bischof von Schleswig.
  • 1587 - Herzog Friedrich II. von Schleswig-Holstein-Gottorf stirbt. Ihm folgt sein Bruder, Philipp I..
  • 1590 - Philipp I. von Schleswig-Holstein-Gottorf stirbt. Ihm folgt sein Bruder, Johann Adolf I..

17. Jahrhundert[]

  • 1616 - Johann Adolf I. von Schleswig-Holstein-Gottorf stirbt. Ihm folgt sein Sohn, Friedrich III. der Große. Er begünstigt die Evangelische Lehre und die Wissenschaften, errichtet die Gottorper Bibliothek, führt die Primogenitur bei seiner Linie ein und gründet Friedrichsstadt.
  • 1622 - Aus der herzoglichen Nebenlinie Holstein-Sonderburg entstehen die vier Linien Sonderburg (mit der Hälfte der Insel Alsen), Norburg, Glücksburg und Plön.
  • 1623 - Die Union von 1533 zwischen den Herzogtümern Schleswig, Holstein und Dänemark wird erneuert. Friedrich III. der Große schließt die erweiterte Union zu Rendsburg, ein gegenseitiges Schutzbündnis mit Dänemark.
  • 1627 - König Christian IV. von Dänemark wird als Herzog von Holstein in den Dreißigjährigen Krieg verwickelt, der auch in Holstein zu schweren Verwüstungen führt. Aus der Linie Holstein-Sonderburg entstehen die Franzhagensche Linie, die Schlesische oder katholische Linie, die Holstein-Sonderburg-Augustenburgsche Linie, die inie Holstein-Sonderburg Beck und die Linie Wiesenburg.
  • 1640 - Das Geschlecht der Grafen von Schauenburg erlischt. Nun erhalten die Nachkommen Christians I. von Oldenburg das Erbe der Herzöge von Holstein. Herzog Friedrich III. der Große erhält das Amt Bornstedt.
  • 1643 - Der Dreißigjährige Krieg greift erneut auf die Herzogtümer über Schleswig und Holstein (Schwedisch-Dänischer Krieg).
  • 1654 - Hedwig Eleonora von Schleswig-Holstein-Gottorf, Tochter Friedrichs III. des Großen, heiratet den schwedischen König Karl X. Gustav, wodurch das Verhältnis zwischen Holstein und Dänemark entschieden feindlich wird.
  • 1658 - Ein brandenburgisches Heer mit kaiserlichen und polnischen Truppen besetzt Schleswig und Holstein. Im Rothschilder Frieden erhält Friedrich III. der Große die Souveränetät über einen Teil von Schleswig sowie das Bistum Schleswig.
  • 1659 - Herzog Friedrich III. der Große stirbt. Sein Sohn, Christian Albrecht findet das Land bei seinem Regierungsantritt von Dänen besetzt.
  • 1660 - Die Dänen verlassen Holstein.
  • 1665 - Christian Albrecht stiftet die Universität Kiel.
  • 1667 - Nach Aussterben der Grafen von Oldenburg muss Christian Albrecht durch Ausspruch des Kaisers die ganze Erbschaft Dänemark überlassen. Christian Albrecht heiratet Friederike Amalie, Tochter Königs Friedrich III. von Dänemark, und entspannt damit sowie durch den Vertrag von Glücksstadt (Glückstädter Rezess), das schwierige Verhältnis mit Dänemark.
  • 1671 - Aus der Linie Holstein-Plön entstehtdie Linie Holstein-Plön-Rethwisch.
  • 1674 - Christian Albrecht schließt ein neues Bündnis mit Schweden, was wieder zu Misshelligkeiten mit Dänemark führt.
  • 1675 - König Christian V. von Dänemark lockt Herzog Christian Albrecht durch den Vorwand, einen Vergleich zu schließen, nach Rendsburg und nötigt ihn dort zum Rendsburger Rezess, d.h. zur Verzichtleistung auf die Souveränetät in Schleswig. Er, heimgekehrt, hiergegen protestierte, besetzten die Dänen sein Land. Er flieht nach Hamburg und bleibt dort vier Jahre lang.
  • 1679 - Aufhebung des Rendsburger Vertrages gegen eine Zahlung von 300,000 Talern an Dänemark.
  • 1684 - Die Dänen besetzen erneut das Herzogtum Holstein.
  • 1689 - Im Vertrag von Altona erhält Herzog Christian Albrecht I. von Schleswig-Holstein-Gottorf sein Land zurück.
  • 1694 - Christian Albrecht I. von Schleswig-Holstein-Gottorf stirbt. Sein Sohn, Friedrich IV., stritt mit Dänemark über das Befestigungsrecht, was ihm die Souveränität von Neuem streitig machte. König Karl XII. von Schweden, dessen ältere Schwester Hedwig Sophie er zur Gemahlin hatte, schützte ihn durch den Travendahlenschen Frieden in seinen Ländern und erwirkte für ihn eine Entschädigungssumme von 260.000 Talern.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wikipedia: Holstein (DE). Version vom 12.12.2023
  2. Damen Conversations Lexikon, Band 5. [o.O.] 1835, S. 319-320. Holstein