Der Holunder (Sambucus) wurde auch bei den Kelten „Holunder“ genannt und entsprach dem Buchstaben "R" des Ogam Alphabets. Man findet ihn in Hecken und an Waldrändern.
Beschreibung[]
Etymologie[]
Der Holunder (Sambucus nigra L.) kommt vom dän. hyld, schwedisch. norwegisch. hyll, mnd. holder, nnd. holler, ahd. holantar, holuntar, nhd. holunder, holder, verwandt mit poln. kalina = 'Hirschholunder*, czech. sorbisch. russ. kalina 'Viburnum opulus, Schneeball'.
Praktische Anwendung[]
- Siehe auch: Holundersekt
Als Färberpflanze[]
Die Beeren des Attichs (Zwergholunders) wurden u.a. zum Blaufärben der Stoffe gebraucht, da sie einen blauen Farbstoff enthalten.
Als Heilpflanze[]
Den Menschen im Mittelalter diente der Holunder als so genannte „lebendige Apotheke“, denn aus den Beeren, Blättern und der Rinde gewinnt man vielerlei Heilmittel. Der Saft ist ein altes Hausmittel gegen winterliche Erkältungen; er enthält viel Vitamin C und wirkt schweißtreibend. So fanden die Beeren des Attichs (Zwergholunders) wegen ihrer schweißtreibenden Eigenschaft offizineile Verwendung. Auch die Blüten des Holunders sind schweißtreibend, und helfen bei Grippe, Schnupfen, Bronchitis oder Lungenentzündung.
- Schwitztee: 2 Teelöffel Hollunderblüten für 1 Tasse, 5 min. ziehen lassen. Im warmen Bett dick zugedeckt einige Tassen heißen Tee trinken. Dann den heißen, schwitzenden Körper mit eiskalten Wasser abwaschen und wieder zudecken. [1]
- Hollunderblütentee hilft auch bei Kopf-, Zahnschmerzen.
- Bei Ohrenschmerzen ein Leinensäckchen mit Hollunderblüten gefüllt überbrühen und ausdrücken. Das Säckchen auf das Ohr legen.
- Umschlag gegen Geschwüre und Antoniusfeuer (Lorscher Arzneibuch, 8./9. Jh.)
Bedeutungen[]
Bedeutung bei den Kelten[]
Die Kelten glaubten, dass der Holunder von zahlreichen wohlwollenden Geistern bewohnt wurde. Schlug man den Holunderbusch ungefragt, so konnte das äußerst üble Folgen haben. Lag ein kleines Kind in einer Wiege aus Holunderholz, bedeutete dies, dass es von den Feen blau und grün gekniffen wurde.
- Rätselvers: Und der Holunder, der langsam brennt, inmitten sengender Feuer...
- Zeit: 5. November bis 22. Dezember
- Vogel: Saatkrähe
- Farbe: Blutrot
- Schlüsselbegriffe: Magie, Heilung, Bannung
- Person: Eine geheimnisvolle Person
- Qualität: Das Schicksal
Bedeutung im Volksglauben[]
Von seinen heilenden Kräften abgesehen, war der Holunder ein ausgesprochen magischer Busch. So galt er im Volksglauben als Pflanze mit starker Schutzwirkung gegen alle üblen Einflüsse.
Quellen[]
- Ansha - Die magische Welt der Kelten, Ludwig, 1900.
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 1. Johannes Hoops, 1918-1919. S. 203. Art. Beerenobst § 1.
- ↑ Keltenwelt.de - Heilkräuter (Internet Archive). Version vom 17. Mai 2001.