Mittelalter Wiki
Mittelalter Wiki

Die Ingelheimer Kaiserpfalz oder auch Pfalzburg bei Ingelheim wurde im 8. Jhd. auf Veranlassung von Karl dem Großen erbaut und diente Kaisern und Königen bis ins 11. Jhd. als Aufenthalts- und Regierungsort. [1]

Beschreibung[]

Wie andere Kaiserpfalzen stand auch Ingelheim auf einem alten Königshof und lässt das in seiner Form deutlich erkennen. So zeigte z.B. eine Ausgrabung im Jahre 1909 einen ganz „römischen" Grundriss. [2]

Frühmittelalter[]

8. Jahrhundert[]

Ingelheim war der Sage nach der Geburtsort Karls des Großen, der hier 768-774 eine durch seltene Pracht ausgezeichnete Pfalz erbaute, welche 100 Säulen von Granit und Marmor stützten.

  • 774 - Karl der Große hält in Ingelheim einen Reichstags ab, wo er Herzog Tassilo III. absetzt. [3]
  • 788 – Karl der Große beruft eine Reichsversammlung in Ingelheim ein. Dort nimmt er Tassilo III. gefangen und setzt ihn zusammen mit seiner Familie in Klosterhaft. Bayern wird zur fränkischen Provinz und Karl der Große, nun selbst Herzog von Bayern.

9. Jahrhundert[]

Im Jahre 817 empfing Ludwig der Fromme die Gesandtschaft des byzantinischen Kaisers Leo V. in der Kaiserpfalz, und neun Jahre später ließ sich hier der Dänenkönig Harald II. mit Frau und Kindern taufen.

Hochmittelalter[]

Auch im Hochmittelalter wurden noch viele Kirchenversammlungen in der Ingelheimer Pfalz gehalten.

12. Jahrhundert[]

Friedrich I. (1152-1190) ließ den Palast wieder herstellen.

Spätmittelalter[]

13. Jahrhundert[]

Aus der Zeit um 1220 bis 1300 sind zwei runde Glasgemälde aus der Pfalzburg bei Ingelheim erhalten, die später in die Kapelle des Schlosses Mainberg bei Schweinfurt (Bayern) gelangten.

Der Durchmesser dieser Glasmalereien beträgt 76 cm. Das eine, an welchem der ursprüngliche Rand mit der Inschrift nicht mehr vorhanden ist, stellt in bildlich sehr sprechender Weise die Vertreibung der Juden aus dem Tempel dar. Einer trägt den mittelalterlichen jüdischen Spitzhut und seine Beinbekleidung zeigt in grün und rot das schon im 13. Jhd. verbreitete Mi-parti. Der Hintergrund ist durch einen Tempel im romanischen Stil gebildet.

Die zweite Malerei zeigt Magdalena, welche Christus die Füße salbt. Das Bildnis trägt eine hierauf bezügliche Inschrift. Auch hier erscheint zweimal der besagte jüdische Spitzhut. Die Schattierungen sind durch schwarze Schraffierung auf der Innenseite hervorgebracht. Jedes der Glasstücke wurde mit einer einzelnen Farbe bemalt; sie sind sehr dick und die Umrisse mit starkem Blei gefasst. [4]

14. Jahrhundert[]

Karl IV. (1346-1378) war der letzte König, welcher in der Ingelheimer Pfalz wohnte. [5]

Renaissance[]

17. Jahrhundert[]

Im Jahre 1689 verbrannten die Franzosen den Palast. Die letzten Reste der Pfalzburg verfielen 1831. [6]

Quellen[]

  1. Wikipedia: Ingelheimer Kaiserpfalz
  2. Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. III, S. 85 (Artikel Königshof, § 16.)
  3. Meyers Großes Konversations-Lexikon: Ingelheim (Zeno.Org). 6. Auflage. Leipzig, 1905–1909. Bd. 9, S. 829.
  4. Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Jakob Heinrich von Hefner-Alteneck. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879. Bd. II, S. 25, Tafel 121
  5. Pierer's Universal-Lexikon: Ingelheim (Zeno.Org). 4. Auflage 1857-1865. Altenburg, 1860. Bd. 8, S. 909.
  6. Herders Conversations-Lexikon (auf Zeno.Org). 1. Auflage. Freiburg im Breisgau 1854–1857. B. III, S. 414 (Ingelheim).