Mittelalter Wiki
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'''Jan Žižka von Trocnov''' (1360-1424), auch ''Johann Ziskas'', war ein böhmischer Feldherr. Er war ein Anhänger des böhmischen Reformators [[Johann Hus]] ([[Hussiten]]) und bedeutender Heerführer in den [[Hussitenkriegen]].
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'''Jan Žižka von Trocnov''' (1360-1424), auch ''Johann Ziskas'' oder ''Zizka der Schreckliche'', war ein böhmischer Feldherr. Er war ein Anhänger des böhmischen Reformators [[Johann Hus]] ([[Hussiten]]) und bedeutender Heerführer in den [[Hussitenkriegen]].
   
 
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Er wurde nach der [[Schlacht von Tannenberg]] 1410 Anhänger des Johann Hus und spielte eine entscheidende Rolle in den Hussitenkriegen. Er revolutionierte die "Taktik der aufgefahrenen Wagenburgen", womit er seinen Gegnern beträchtliche Verluste zuführte und ihnen viele Niederlagen beibrachte. Er galt daher als unbesiegbar. 1419 wurde er Anführer der [[Taboriten]], eines radikalen Flügels innerhalb der Hussiten welche Könige und Adlige ablehnten sowie einige Sakramente verwarfen. Er starb 1424 an der Pest.
 
Er wurde nach der [[Schlacht von Tannenberg]] 1410 Anhänger des Johann Hus und spielte eine entscheidende Rolle in den Hussitenkriegen. Er revolutionierte die "Taktik der aufgefahrenen Wagenburgen", womit er seinen Gegnern beträchtliche Verluste zuführte und ihnen viele Niederlagen beibrachte. Er galt daher als unbesiegbar. 1419 wurde er Anführer der [[Taboriten]], eines radikalen Flügels innerhalb der Hussiten welche Könige und Adlige ablehnten sowie einige Sakramente verwarfen. Er starb 1424 an der Pest.
   
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=== Streitkolben und Ziskastern ===
Die Lieblingswaffe dieses Hussitenheerführers war ein [[Streitkolben]], der nach seinem Tode über seinem zu Czaslau (Čáslav, Tschechien) errichteten Grabdenkmal aufgehängt wurde. <ref>Demmin, Augustec. ''[https://archive.org/details/diekriegswaffeni00demmuoft Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwickelungen von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart]'' (Internet Archive). Leipzig : P. Friesehahn, 1893. Classic Reprint: Forgotten Books (31. Oktober 2018). ISBN 0365623105. S. 785.</ref>
 
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Die Lieblingswaffe dieses Hussitenheerführers war ein [[Streitkolben]], der nach seinem Tode über seinem zu Czaslau (Čáslav, Tschechien) errichteten Grabdenkmal aufgehängt wurde. Auf Jan Žižka (Ziska) geht auch der Name der „[[Ziskastern]]“ genannten [[Kriegsgeißel]] zurück, die er bekanntermaßen neben dem Schwert trug und die eine der beliebtesten Waffen der [[Böhmen]] während der [[Hussitenkriege]] war. <ref>Demmin, Augustec. ''[https://archive.org/details/diekriegswaffeni00demmuoft Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwickelungen von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart]'' (Internet Archive). Leipzig : P. Friesehahn, 1893. Classic Reprint: Forgotten Books (31. Oktober 2018). ISBN 0365623105. S. 785, 793 f.</ref>
   
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==

Version vom 19. September 2019, 07:58 Uhr

Jan Žižka von Trocnov (1360-1424), auch Johann Ziskas oder Zizka der Schreckliche, war ein böhmischer Feldherr. Er war ein Anhänger des böhmischen Reformators Johann Hus (Hussiten) und bedeutender Heerführer in den Hussitenkriegen.

Leben

Jan Žižka war einäugig und stammte vom böhmischen Landadel ab.

Er wurde nach der Schlacht von Tannenberg 1410 Anhänger des Johann Hus und spielte eine entscheidende Rolle in den Hussitenkriegen. Er revolutionierte die "Taktik der aufgefahrenen Wagenburgen", womit er seinen Gegnern beträchtliche Verluste zuführte und ihnen viele Niederlagen beibrachte. Er galt daher als unbesiegbar. 1419 wurde er Anführer der Taboriten, eines radikalen Flügels innerhalb der Hussiten welche Könige und Adlige ablehnten sowie einige Sakramente verwarfen. Er starb 1424 an der Pest.

Streitkolben und Ziskastern

Die Lieblingswaffe dieses Hussitenheerführers war ein Streitkolben, der nach seinem Tode über seinem zu Czaslau (Čáslav, Tschechien) errichteten Grabdenkmal aufgehängt wurde. Auf Jan Žižka (Ziska) geht auch der Name der „Ziskastern“ genannten Kriegsgeißel zurück, die er bekanntermaßen neben dem Schwert trug und die eine der beliebtesten Waffen der Böhmen während der Hussitenkriege war. [1]

Quellen

  1. Demmin, Augustec. Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwickelungen von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Internet Archive). Leipzig : P. Friesehahn, 1893. Classic Reprint: Forgotten Books (31. Oktober 2018). ISBN 0365623105. S. 785, 793 f.