Mittelalter Wiki
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Die Runensteine von Jelling (dän. Jellingstenene) sind zwei dänische Runensteine in Jütland. Sie stammen aus der Blütezeit der Runensteine in Dänemark (900-1025 n. Chr.) und enthalten die 16-typige Runenreihe der dänischen Runen. [1]

Beschreibung[]

Die Runensteine von Jelling sind die bedeutendsten Runensteine zur Geschichte Dänemarks und wurden auf Initiative der Könige Gorm zum Andenken an Königin Tyra und von Harald Blauzahn zum Andenken an Gorm und Tyra errichtet.

Dadurch, dass sie historische Personen und Begebenheiten erwähnen, geben sie hinsichtlich der Zeitbestimmung einen einigermaßen sicheren Anhaltspunkt, indem der kleinere (von König Gorm) etwa in das Jahr 930, der größere (von Harald Blauzahn) ungefähr um 980 gesetzt werden muss. [2]

Der Kleine Jellingstein[]

Der kleine Jellingstein ist der ältere der beiden und wurde wahrscheinlich um 935-940 errichtet, zur Regierungszeit Gorm des Alten. Er ist auf zwei Seiten mit einer Runeninschrift versehen:

  • Translitteration (Seite A): kurmʀ : kunukʀ : k[ar]þi : kubl : þusi : a[ft] : þurui : kunu
    • Seite B: sina : tanmarkaʀ : but :
  • Transskription: „Gōrmʀ kunungʀ gærði kumbl þǿsi æft Þōrvē, kunu sīna, Danmarkaʀ bōt.“
  • Übersetzung: „König Gorm errichtete dieses Denkmal für Thyra, seine Frau, die Zierde Dänemarks.“
    • Übersetzung (Wimmer): „König Gorm machte dieses Denkmal zum Gedächtnis an seine Frau Tyra, Dänemarks Rettung.“ [3]

Hier hat die M-Rune wie meistens im 10. Jhd. noch die Form 𐌘, und das Worttrennungszeichen wird durch zwei kurze Striche oder ovale Punkte übereinander gebildet.

Der Große Jellingstein[]

Der Große oder Jüngere Jellingstein wurde wahrscheinlich zwischen 960 und 985 errichtet. Die Ornamentik zeigt den jüngeren Jelling-Stil oder Mammen-Stil.

  • Translitteration:
    • Seite A: haraltr : kunukʀ : baþ : kaurua : kubl : þausi : aft : kurm faþur sin : auk aft : þąurui : muþur : sina : sa haraltr (:) ias : s[ą]ʀ : uan : tanmaurk
    • Seite B: ala : auk : nuruiak
    • Seite C: auk : t[a]ni [karþi :] kristną
  • Transskription: „Haraldr kunungR bað gørva kumbl þǿsi æft Gōrm, faður sinn, ok æft Þōrvē, mōður sīna, sā Haraldr es sēR vann Danmǫrk alla ok Norveg ok dani gærði krīstna.“
  • Übersetzung: „König Harald befahl, diesen Stein zu errichten zum Gedenken an Gorm, seinen Vater, und an Thyra, seine Mutter. Der Harald, der (dem) sich ganz Dänemark und Norwegen unterwarf und die Dänen zu Christen machte.“

Galerie[]

Quellen[]

Wikipedia
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Dieses Dokument basiert in seiner ersten oder einer späteren Version auf dem Artikel „Runensteine_von_Jelling“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 15.09.2020 und steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
  • Wimmer, Ludvig Frands Adalbert. Die Runenschrift (Internet Archive). Berlin : Weidmann, 1839-1920.

Einzelnachweise[]

  1. Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. IV, S. 37 (Runenschrift, § 16.)
  2. Wimmer. Runenschrift. aaO. S. 7.
  3. Wimmer. Runenschrift. aaO. S. 335 ff.