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Johann Georg II. von Sachsen (* 1613; † 1680) aus der albertinischen Linie der Wettiner war ab 1656 Kurfürst von Sachsen und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Beschreibung[]
Johann Georg II. war der Sohn des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen (1585–1656) und dessen Gemahlin aus zweiter Ehe, Magdalena Sibylle von Preußen (1586-1659). Er selbst war verheiratet mit Magdalena Sibylle von Brandenburg-Bayreuth; aus dieser Ehe gingen u.a. Erdmuthe Sophie von Sachsen (1644-1670) und der spätere Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen (1647-1691) hervor.
Johann Georg wurde vor allem für die zunehmende Verschwendungssucht während seiner Kur bekannt. Der Hofstaat wurde stark vergrößert, Jagden, Löwenhetzen, Turniere, Maskeraden, Feuerwerke und Vogelschießen lösten einander ohne Unterbrechung ab. Musik und Theater verherrlichten den Hof, wofür er eigens italienische und französische Musiker und Sänger an seinen Hof holte.
Durch Johann Georg erhielt Dresden das erste feste Theater in Deutschland. Unter seiner Regentschaft erlebte Dresden eine rege Bautätigkeit; das Schloss wurde ausgeschmückt, die Kunstkammer vermehrt und der Große Garten angelegt. So wurde es zu einer der prunkvollsten Städte Deutschlands.
Chronologie[]
- 1629 - Heinrich Schütz widmete Johann Georg die Symphoniae Sacrae I SWV 257-276
- 1638 - Johann Georg heiratet Magdalena Sibylle von Brandenburg-Bayreuth
- 1640 - Aufbau einer eigenen, kurprinzlichen Kapelle.
- 1642 - Geburt der Tochter Sibylla Marie, welche jedoch bereits wenige Monate später stirbt.
- 1644 - Geburt der Tochter Erdmuthe Sophie von Sachsen
- 1647 - Geburt des Sohnes Johann Georg III.
- 1656 - Nach dem Tod seines Vaters wird Johann Georg II. Kurfürst von Sachsen und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches. Neben dem Kurkreis erhält er auch den Leipziger, Meißner und den Erzgebirgischen Kreis, sowie die Oberlausitz mitsamt den Stiftern Meißen und Wurzen.
- 1657 - Nach dem Tode Kaiser Ferdinands III. übernimmt Kurfürst Johann Georg das Amt des Reichsverwesers und unterstützt Erzherzog Leopold bei der Wahl zum neuen Kaiser.
- Im Hauptvergleich zu Dresden bewilligt der Kurfürst seinen jüngeren Brüdern, August, Christian und Moritz, die von ihnen begehrte Landeshoheit in eigenen Gebieten. So entstehen neben der Hauptlinie der wettinischen Albertiner die drei Nebenlinien Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Merseburg und Sachsen-Zeitz, welche jedoch alle binnen eines Jahrhunderts wieder aussterben, woraufhin ihre Besitzungen an das Kurhaus zurückfallen.
- 1658 - Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar verhilft ihm als "Johann Georg der Preiswürdige" zur Aufnahme als Mitglied in die Fruchtbringende Gesellschaft.
- 1660 - Der Wiederaufbau nach dem Dreißigjährigen Krieg und die aufwendige Hofhaltung drohen zu einem Staatsbankrott zu führen. König Ludwig XIV. von Frankreich unterstützt Johann Georg mit erheblichen Subventionen.
- 1661 - Johann Georg veranlasst den Bau der Kapelle im Schloss Moritzburg bei Dresden.
- 1662 - Johann Georgs Tochter Erdmuthe Sophie von Sachsen heiratet den Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth
- 1664 - Johann Georg versucht seine politische Abhängigkeit von Frankreich durch Geheimdiplomatie mit dem Kaiserhaus, Brandenburg und Bayern auszugleichen.
- 1650 - Johann Georg II. ernennt Heinrich Schütz zum „älteren“ bzw. „Ober-Kapellmeister“ und erhöht den Etat für die Hofmusik, so dass ca. 50 Musiker angestellt sind.
- 1666 - Johann Georg lässt die Bautzener Münze neu errichten.
- 1667 - Der Kurfürst lässt das erste Opern- und Komödienhaus in Dresden errichten.
- 1669 - Johann Georg wird Träger des Hosenbandordens.
- 1678 - Als Höhepunkt barocker Festkultur findet die "Durchlauchtigste Zusammenkunft" statt.
- 1680 - Johann Georg stirbt und hinterlässt etwa 4 Millionen Taler Schulden. Sein Sohn Johann Georg III. von Sachsen folgt ihm in der Kur.
Quellen[]
- Heinrich-Schütz-Haus: Zeitgenossen - Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen. Abgerufen am 28.11.2022.
- Pierer's Universal-Lexikon (Zeno.Org). Altenburg, 1862. Band 14, 677-725 (Sachsen)
- Stadtwiki Dresden: Johann Georg II.. Abgerufen am 28.11.2022.
- Wikipedia: Johann Georg II. (Sachsen) (DE). Version vom 25.11.2022.