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Johannes Tauler bzw. Johann Tauler von Straßburg (* um 1300; † 1361) war ein deutscher Theologe, Prediger und Philosoph der Spätscholastik. Er war Dominikaner und zählte in seinem Orden zur neuplatonischen Strömung. Mit Meister Eckhart und Heinrich Seuse gehört er zu den bekanntesten Vertretern der spätmittelalterlichen Deutschen Mystik. [1]

Beschreibung[]

Johannes Tauler mahnte in seinen volkstümlichen Reden und Schriften zur praktischen Nachfolge Christi. Anfangs mehr glänzender Redner, war er durch einen frommen Laien von der Sekte der "Gottesfreunde", den später als Ketzer verbrannten Nikolaus von Basel, zu dieser inneren Wendung gebracht worden.

Taulers Kernbegriff, die "Armut", ist dabei ganz im Sinne Meister Eckharts aufzufassen. Zu der höchsten Stufe des "entäußerten Lebens" führte für ihn nur die Nachfolge Christi, die man auch entgegen der natürlichen Lust und Neigung üben sollte.

Übrigens war laut Tauler der Mensch nicht von Grund aus schlecht, sondern wirkte von Natur lieber das Gute, wie die besten Heiden zeigten. Auch warnte Tauler vor übermäßiger Askese; die wahre Tugend lag für ihn in der Mitte. Neben diese nüchternen Betrachtungen tritt dann allerdings öfters die mystische Versenkung in die göttliche Liebe, die man "bis zur Berauschung trinken" solle. [2]

Quellen[]

  1. Wikipedia: Johannes Tauler
  2. Geschichte der Philosophie, Band 1 (Zeno.Org). Karl Vorländer. Leipzig 1903. 5. Auflage, Leipzig 1919. S. 476 ff.: Die Philosophie des Mittelalters. Zweiter Abschnitt - Die Scholastik. Kapitel V. Ausgang der Scholastik. § 68. S. 530 f.