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Johannes von Damaskus (* um 650 in Damaskus; † 4. Dezember vor 754), auch Johannes Damascenus, war ein berühmter Theologe und Kirchenvater zur Zeit der Jüngeren Patristik in der Spätantike. In der katholischen Kirche gilt er als letzter der Kirchenväter.
Hintergrund[]
Während die spätantiken Patristiker Synesios von Kyrene, Nemesios von Emesa oder Dionysius Areopagita den in der griechischen Kirche von jeher heimischen Mystizismus vertraten, gehörte Johannes von Damaskus einer Richtung an, die zu der Zeit, wo die Dogmenbildung im wesentlichen abgeschlossen war und eine Art allgemeiner geistiger Erschlaffung durch die christliche Welt ging, zur alleinherrschenden wurde.
Diese philosophische Richtung beschränkte sich auf das Zusammenstellen und Ordnen des vorhandenen kirchlichen Wissensstoffes. Es war die Zeit der Kommentatoren und Kompendien-Verfasser. Johannes' Quelle der Erkenntnis, ein noch heute im christlichen Orient in Ansehen stehendes Buch, will nach seiner eigenen ausdrücklichen Erklärung nichts Eigenes vorbringen, sondern nur zusammenfassen, "was die Philosophen definiert, die Peripatetiker eingeteilt, die Kirchenväter angewandt haben, welche Ketzereien aufgekommen sind, welche Lehren als orthodox gelten": was er mit oft recht geistlosem Sammelfleiß ausgeführt hat. Apologetik und Polemik (die sich bei J. D. schon gegen den Islam richtet) ist das einzige, was die griechische Kirche seitdem hervorbringt.
Quellen[]
- Geschichte der Philosophie, Band 1 (Zeno.Org). Karl Vorländer. Leipzig 1903. 5. Auflage, Leipzig 1919. S. 427 ff., Die Philosophie des Mittelalters: Kapitel II - Jüngere Patristik, § 57. Ausgang der Patristik: Christlicher Neuplatonismus - Kompendienverlasser.
- Frederic H. Chase Jr. (Hrsg.): Saint John of Damascus: Writings. (Fathers of the Church. Band 37.) Washington, DC 1958. (Englische Übersetzung der Quelle der Erkenntnis.)