Die skandinavischen Königshöfe als Residenzen der Könige wechselten nach dem jeweiligen Aufenthalt der Könige, die solche Königshöfe an verschiedenen Orten ihrer Reiche hatten.
Beschreibung[]
Der skandinavische Königshof hieß anord. konungsgarðr, -setr, -aseta, -borg, -herbergi, -hús, hǫll bzw. konungsstofa. Neben den Städten mit den Hauptkönigshöfen hatten die nordischen Könige ihre Höfe auch rings im Lande. Ihr Platz war gewöhnlich an einem erhabenen Ort am „oberen Ende“ der Residenzstadt, in der Nähe lag gewöhnlich eine königliche Schlosskapelle. Wenn die Stadt sich im Laufe der Zeit erweiterte, so änderte auch der Königshof mit der Kapelle seinen Platz.
Um den Tun herum lagen die Häuser des Komplexes, wie die Málstofa (Ratsstube) und die Hirðstofa (Hirdstube für die Kriegsleute der Leibwache - siehe Hirð) usw., außer den auch bei den Privatwohnungen nötigen Aufenthalts- (Skáli - 'Schlafstube' usw.) und Ökonomiegebäuden, wie Küche (eldhús), Boothaus (naust) usw. Auch insgesamt kann man sich die altnordischen Königshöfe ganz wie Bauernhöfe vorstellen, nur mit mehreren Häusern, geräumigeren Hallen und mit reicherer Ausstattung.
Norwegen[]
In Norwegen waren Nidaros (Trondheim), Björgvin (Bergen) und Oslo die Städte, wo sich die Hauptkönigshöfe befanden. Schon unter dem ersten norwegischen König Harald Schönhaar (872-933) werden seine Königshöfe bei Saurshaug, Hlade, Nidarnes (nahe dem späteren Trondheim), Ask, Alrekstad, Njardey, Fittjar (um das spätere Bergen herum), Avaldsnes, Utstein (nahe dem späteren Stavanger), Geirstad, Sseheim und um und in Tunsberg, samt Varna auf der Ostseite des Christianiafjords genannt.
Bis in die Mitte des 13. Jhds. waren alle Königshöfe in Norwegen Holzgebäude, die öfters, wie auch schon Harald Haardraades Königshof in Nidaros und Eystein Magnussons Hof in Björgvin einzelne zweistöckige Gebäude (Loft) besaßen.
Der von Harald Haardraade gebaute Königshof in Oslo sowie der von Olaf dem Heiligen zu Borg (Sarpsborg) errichtete Königshof werden nirgends beschrieben und sind vollständig verschwunden. In Tunsberg, wo der Königshof auf dem sog. Schlossberge über der Stadt lag, sind zwar Reste der Befestigungen, nicht aber des eigentlichen Königshofes erhalten.
Schweden[]
Die Hauptkönigshöfe in Schweden lagen in Upsala und Sigtuna.
Dänemark[]
Die Hauptkönigshöfe in Dänemark befanden sich in Leire und Roskilde auf Seeland.
Galerie[]
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Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. III, S. 86 ff. (Artikel: Königshöfe)