Ein Kamin ist eine Feuerstelle an einer Wand oder (meist) in einer Ecke mit Rauchmantel und Schornstein darüber. Er war bereits frühzeitig in besseren Gebäuden üblich.
Verbreitung[]
Im Plan für das Kloster St. Gallen (um 820) wurden solche Kamine mehrfach genannt und eingezeichnet. Auch in einem Gedicht des Benediktinermönches Wandalbert von Prüm (9. Jahrhundert.) wurde er bereits als höchst gemütlich gepriesen.
Vermutlich aus dem 10. bis 11. Jahrhundert sind solche Elemente noch auf der Salzburg (bei Kissingen) und im „Römerturm" zu Regensburg vorhanden; bei ersteren sind unten Halbsäulchen mit Konsolen, darauf Holzbalken, die den Kaminmantel tragen. Ähnlich der Kamin im Schlosse Hohenräthien bei Chur aus dem 11. Jahrhundert. Vielleicht noch älter (10. Jahrhundert.) ist ein Kaminrest im Hohen Schwärm bei Saalfeld.
Quellen[]
- Der älteste deutsche Wohnbau und seine Einrichtung. Von Stephani. 2 Bände. Leipzig. 1902 — 03. Band I u. II, S. 102 u. S. 503 ff.
- Die älteste Kunst, insbesondere die Baukunst der Germanen. Von A. Haupt. Leipzig 1908. S. 72, 125.
- Johannes Hoops. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 3. 1918—1919. S. 6.