Die ältesten germanischen Wohnhäuser, z.B. die Wohnstallhäuser der Alamannen, waren nicht in Kammern bzw. Gemächer aufgeteilt. Das Wort "Kammer" selbst wurde erst mit dem Steinbau von den Römern eingeführt.
Wortgeschichte[]
Das gemeingermanische Wort „Koben" hat nur im Angelsächsischen und Skandinavischen die Bedeutung eines durch eine Scheidewand hergestellten Gelasses, während das mittelhochdeutsche kobe einen 'Stall, Schweinestall, Käfig oder eine Höhlung und das mittelniederdeutsche kove eine Hütte, Häuschen oder Verschlag, besonders für Schweine' bezeichnet. Da das Wort mit dem griechischen Begriff für Erdhöhle oder Kammer verwandt ist, wird es wohl ursprünglich ein Erdhaus (z.B. einen Torfhof) bezeichnet haben.
Geschichtliches[]
Die altnordischen Wohnhäuser, besonders das als Küche und Schlafhaus dienende eldhūs (Küchenhaus) und in späterer Zeit die Stube, waren häufig mit abgedielten Gelassen versehen, die teils zur Aufbewahrung von Speisevorrat und Hausrat, teils zum Schlafen dienten; z.B. als "Schlafzimmer" und "Stube" (u.a. als Obergelaß). Die Namen dieser Vorratskammern und Schlafgelasse waren klefi (svefnklefi) und kofi, ersteres noch im nördlichen und westlichen Norwegen und in Jütland, letzteres im südlichen und östlichen Norwegen und in Schweden gebräuchlich. Im Angelsächsischen entsprechen diesen Namen in Form und Bedeutung die Wörter cleofa (bedcleofa, metecleofa, hordcleofa) und cofa (bedcofa). Das erste leitet sich aus dem lat. clibanus = 'Backofen' her und bezeichnete ursprünglich ein Nebengemach, das den Backofen enthielt.
Quellen[]
- Privatboligen på Island i sagatiden. Om Dr. Valtýr Guðmundsson. 1889. S. 191, 203.
- Ethnographische Beiträge zur germanischslavischen Altertumskunde. K. Rhamm, (1905). Band II.
- Fünf Bücher deutscher Hausaltertümer von den ältesten geschichtlichen Zeiten bis zum 16. Jahrhundert (1899). Moriz Heyne. 3 Bände. Leipzig 1899 — 1903.
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 3. Johannes Hoops. 1918—1919. S. 7.