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Karl I. (* 1600; † 1649), englisch Charles I., aus dem Haus Stuart war von 1625 bis 1649 König von England, Schottland und Irland. Seine Versuche, in England und Schottland eine gleichförmige Kirchenverfassung einzuführen und im Sinne des Absolutismus ohne Parlament zu regieren, lösten den englischen Bürgerkrieg aus, der mit Karls Hinrichtung und der zeitweiligen Abschaffung der Monarchie endete. [1]
Beschreibung[]
Karl folgte in der Regentschaft seinem Vater, Jakob II., ließ sich aber erst 1633, acht Jahre nach seiner Thronbesteigung, in Edinburg krönen. 1635 zwang er auf Anraten von William Laud, Erzbischof von Canterbury, den Schotten ein neues kirchliches Gesetzbuch auf, das die Macht des Königs und der Bischöfe erweiterte, und beschloss 1637 den bisherigen schmucklosen Gottesdienst durch eine neue katholisierende Liturgie zu verändern.
Dies rief aber in Edinburg einen Tumult hervor, der rasch zu einer Revolution erwuchs. Inmitten einer ungeheuren Aufregung wurde 1638 das Gelübde des Glaubensbekenntnisses von 1580, des sog. Covenant, erneuert, und dieser verbreitete sich rasch und unaufhaltsam über das ganze Land.
Die Covenanters rückten am 20. August 1640 unter der Anführung Leslies über die englische Grenze und erlangten, unterstützt vom englischen Parlament, von Karl 1641 die Zurücknahme aller kirchlichen Neuerungen, die Abschaffung der Bischöfe und eine bedeutende Erweiterung der Macht ihres Parlaments.
Nach dem Ausbruch der Revolution in England schlossen sie 1643 ein Bündnis mit dem englischen Parlament und überschritten am 19. Januar 1644 abermals die Grenze. Ihr Heer trug 1644 bei Marston-Moor zu der Niederlage der königlichen Truppen bei, und Montrose, der in den Hochlanden die royalistische Sache aufrecht zu erhalten strebte, wurde von Leslie im September 1645 bei Philiphaugh geschlagen. Nachdem die Schlacht bei Naseby am 14. Juni 1645 den Sieg der englischen Revolution entschieden hatte, floh Karl im Mai 1646 ins Lager der Schotten, die ihn, da er die Annahme des Covenant verweigerte, für 400.000 Pfund Sterling an seine englischen Untertanen auslieferten.
Doch nicht lange währte die Eintracht zwischen Schottland und dem englischen Parlament. In Schottland wollte man wohl Beschränkung, aber nicht Vernichtung der königlichen Gewalt und verabscheute insbesondere die Lehre der Independenten. Das schottische Parlament trat deshalb mit dem gefangenen König in Unterhandlung und schickte, nachdem er weitgehende Zugeständnisse gemacht hatte, den Herzog von Hamilton mit einem Heer nach England; doch wurde dieses von Cromwell im August 1648 bei Preston geschlagen.
Nach der Hinrichtung Karls I. im Jahre 1649 wurde, wie in dem katholischen Irland, auch in dem presbyterianischen Schottland Karl II. als König anerkannt und am 1. Januar 1651 bei Scone gekrönt.
Quellen[]
- Meyers Großes Konversations-Lexikon (auf Zeno.Org). 6. Auflage. Leipzig, 1905–1909. Bd. 9, S. 826 (Schottland).