Mittelalter Wiki
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Als Karolingische Renaissance wird die plötzliche kulturelle Blüte zur Karolingerzeit im Frühmittelalter ab dem 8. Jh. bezeichnet. Ausgehend vom kaiserlichen Hof Karls des Großen betraf diese Erneuerung insbesondere das Bildungswesen, Literatur (z.B. die Geschichtsschreibung), Kunst und Baukunst. [1]

Beschreibung[]

Die unvermittelt aufblühende Karolingische Renaissance erklärt sich durch das Einwirken einer Reihe von Faktoren. So hatte z.B. die Kirchenreform des Bonifazius (um 673-755) starken Einfluss auf die ostgermanischen Gebiete und bereitete die Einheit der abendländischen Kirche unter päpstlicher Autorität vor, die auch nach der politischen Spaltung des Frankenreiches im Vertrag von Verdun (843) mehr als alles andere das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Bewußtsein gemeinsamen geistigen Schaffens lebendig erhielt.

Indem das Reich Karls des Großen die Herrschaft und seinen Einfluß nach allen Seiten ausdehnte, sog es die geistigen Kräfte in sich auf, die in den anderen germanischen und romanischen Ländern vorhanden waren. Dieser Zuwachs summierte sich nicht nur, sondern steigerte sich durch die gegenseitige Befruchtung.

Geschichtssschreibung[]

Es war kein Zufall, daß gerade in Italien der Plan Karls des Großen zur großen Kulturreform entstand. Die in der alten Überlieferung und dem Fortbestand der Schulen begründete Überlegenheit der dortigen Laienbildung, der internationale Gelehrtenverkehr, der reiche Büchermarkt, die Beziehungen zur ehemaligen Weltstadt Rom, der Anblick der antiken Denkmale - alles das erzeugte die Sehnsucht nach einer Wiedergeburt, wie man es schon damals nannte. - Eine Wiedergeburt der alten Kulturformen in Verbindung mit dem christlichem Geist.

Zur Verwirklichung solcher Möglichkeit aber war als Antrieb ein Kaiser wie Karl der Große notwendig. Es bedurfte einer Kombination aus allseitiger Empfänglichkeit und Wißbegier mit rastloser Gestaltungskraft und Willensantrieb. Es gelang ihm, in drei Jahrzehnten die Grundlagen zu legen, worauf in ihrer Blütezeit die neue Bildung sich in seinen letzten Jahren und unter seinem Nachfolger entfaltete. Doch lagen die Ziele dieser Karolingischen Renaissance viel zu sehr auf dem religiösen, ethischen, künstlerischen Gebiet, als daß der Geschichtsschreibung darin von vorn herein ein besonders bedeutsamer Platz zukam.

Doch Karl selbst kannte ihren Wert und förderte sie auch durch Sammlung historischer Quellen, wie der päpstlichen Korrespondenz im Codex Carolinus. Allerdings hatten gerade die gefeiertsten Schreiber dieser Blütezeit, neben Alkuin z.B. ein Angilbert (um 750-814), Hrabanus Maurus (um 780-856), Walahfrid Strabo (808-849) und viele andere, zur Geschichtsschreibung tatächlich eher geringe oder gar keine Beziehungen. Jedoch kamen das damals verbreitete Wetteifern um edle Bestrebungen, an dem sich neben der überwiegenden Zahl von Geistlichen auch Laien beteiligten, der geweitete Weltblick, das inspirierende Studium der antiken Gelehrten und die wachsende Beherrschung der Form, auch der Historiographie zugute... Weiterlesen.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

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