Mittelalter Wiki
Mittelalter Wiki

Die älteste Spur von Nordischen Kaufmännischen Organisationen finden sich möglicherweise in den russischen „Gästen" (gostí), die unter dem Schutz des Großfürsten standen und mit Byzanz handelten; sie bildeten schon um 945 eine eigene Organisation und hatten, im Gegensatz zu den Abgesandten des Großfürsten, silberne Siegel.

Beschreibung[]

Nordische Kaufmannsgilden gab es schon im 11. Jh., denn der in Nowgorod im Jahre 1015 erwähnte warägische Kaufmannshof setzt eine Organisation von der Art der späteren Kaufmannsgilden voraus. In London gab es im 11. Jh. eine dänische Kaufmannsgilde, deren Halle la saille des Deneis genannt wurde und um die Mitte des 12. Jhs. im Besitz der Kölner war.

In Sigtuna hatten friesische Kaufleute um 1075 eine Gilde, deren Dasein durch zwei Runeninschriften bezeugt ist, und zu deren Mitgliedern auch Schweden zählten. Auf der einen Inschrift lesen wir: frisa : kiltar • letu • reisa • stein : þensa: eftiR[• þurkil. kilt]a : sin : kuþ : hialbi : aut • hans : þurbiurn : risti

Auf der anderen liest man: X frisa : ki[ltar : letu : rista : runar] : þesar: eft<i>R : alboþ : fela : ka : sloþa : krist : hin : helgi : hialbi : ant : hans : þurbiu<r>yn : ris[ti]. Frisa kiltar [Frísa gildar], d. h. „die Gildebrüder der Friesen" (aus anord. gildi m. 'Gildebruder'), Thorkel und Slothe sind nordische Namen, Alboth dagegen ist friesisch [1]. Eine Gilde dänischer Gotlandsfahrer ist aus der Zeit König Waldemars I. von Dänemark (1157-1182) bezeugt.

Gesellschaftsrecht[]

Das altnordische, vor allem das altnorwegische Gesellschaftsrecht, zeigt auch bereits früh eine verhältnismäßig hohe Entwicklung. Nichts war während der Wikingerzeit (ca. 800-1066) gewöhnlicher als ein Felag ('Beutegemeinschaft'), und solch eine kapitalistische Gütergemeinschaft war bereits im 10. Jh. bekannt.

Es werden auch Fälle erwähnt, in denen Könige mit Reisenden eine Gesellschaft eingingen, indem sie ihnen Geld zum Einkauf oder Waren zum Verkauf mitgaben, oder indem sie den Geldmittelbestand als Fond zusammenschlossen. Der König trieb jedoch nie in seinem eigenen Namen Handel, er partizipierte nur im Stillen.

Wie verbreitet diese stille Teilhaberschaft in Norwegen um die Mitte des 13. Jhs. war, lehrt der altnorwegische Königsspiegel: „Hast du sehr viel Geld in Kauffahrten stecken, so teile es in drei Teile: ein Drittel verwende für die Teilhaberschaft mit solchen Männern, die stetig in guten Kaufstädten sitzen und die zuverlässig und sachkundig im Handel sind; zwei Drittel verteile auf verschiedene Stellen und Kauffahrten; dann ist am wenigsten zu erwarten, dass alles gleichzeitig verloren wird, wenn an mehreren Stellen dein Gut gleichzeitig ist; vielmehr zu erwarten, dass es an einigen Stellen sich erhöht, obwohl Gefahren für das Gut oft eintreten können".

Verwandte Themen[]

Handelswesen Navigation
Handelswesen (Hauptartikel)  •  Arten  •  Ausfuhr  •  Fern- und Nahhandel  •  Handelsbetrieb  •  Handelswaren  •  Handelswege  •  Kaufgeschäft  •  Kaufhaus  •  Königlicher Einfluss  •  Wasserstraßen
Markt  •  Marktfriede  •  Marktgericht  •  Markthandel  •  Marktplatz  •  Marktrecht
Gilde (England  •  Nordeuropa)  •  Händler  •  Hanse  •  Kaufmann (Kaufmannsrecht)  •  Kaufmannsgilde (Nordeuropa)  •  Krämer  •  Zünfte
Handel der Steinzeit  •  Bronzezeit  •  Hallstattzeit  •  Latènezeit  •  Römische Eisenzeit  •  Völkerwanderungszeit  •  Frühmittelalter  •  Hochmittelalter
Handelsverkehr (Angelsachsen)  •  Handelswesen (ags.)  •  Englischer Handel  •  Germanischer Handel  •  Irischer Handel (Kelten)  •  Nordischer Handel (Dänemark, Island, Norwegen, Schweden)  •  Skandinavischer Handelsverkehr  •  Wikingerhandel
 •  Kategorie:Darstellende Händler‎  •  Handwerker und Händler Linksammlung  • 
Handel (Hauptkategorie)  •  Englisches Handelswesen  •  Skandinavisches Handelswesen  •  Münzwesen‎‎  •  Brakteaten‎

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. O. v. Friesen, Ur Sigtunas áldsta historia, S. 12 ff.