Mittelalter Wiki
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Als Kebse bzw. Kebsweib (ahd. chepis) bezeichnete man abfällig eine Nebenfrau bzw. Beischläferin. Das Kebsweib entspricht dem lat. Ausdruck der Konkubine oder dem franz. Wort Maitresse. Auch die Ausdrücke Beiweib und Nebenweib waren dafür üblich. Eine Kebsehe war soviel wie ein Konkubinat. [1]

Beschreibung[]

Über die Kebse, ags. Cyfese, span. Manceba (Mannskebse.) heißt es im Schwabenspiegel (Kap. 383): "Man sait daz dehain kint siner muter kint kebslichen si" (daß es im Ansehen seiner Mutter unecht sei.) "Dez enist doh niht. Ain uuip mag geuuinnen Ekint, Friukint, aygeniu kint und Kebskint. Ist siu aigen, man mag si frie lauzen. Ist siu Kebse, siu mag einen eman nemen und mag der ekint bi ir geuuinnen".

In anderen Schriften dieser Zeit kommen auch die abgeleiteten Ausdrücke kebisch, kebsen, bekebsen, verkebsen u.s.f. vor; alle im Zusammenhang mit einem unrechtmäßigen Ehestand (siehe Mißheirat). Insgesamt bedeutete das Wort im Allgemeinen eine Person oder Sache von geringerer oder schlechterer Art. Im Schwedischen war Kofsa zugleich ein Schimpfwort auf eine unzüchtige Weibesperson.

Sprachliches[]

Über die Abstammung des Wortes Kebse gab es verschiedene Theorien. Eine leitet es vom lat. cubo her, bzw. von kebsen = 'reizen, anlocken' von isl. Kebsir = 'ein verführerischer Knecht'. Eine andere führt es auf Kaue, Käfich zurück, eine 'niedrige elende Hütte'. Nach Schilter stammt es vom schwed. und isl. Kaeps, Kaebs = ein 'Knecht, Leibeigener'. Diese letzte galt als wahrscheinlich, da man leibeigene Personen am häufigsten zu Beischläferinnen wählte. Im Isländischen ist Slaecka eine Magd, und im dän. und schwed. Slaegfrid eine Beischläferin.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 798.