Von den Funden, die Forscher ursprünglich als Wohngruben, Trichtergruben usw. bezeichneten und für gewöhnlich als unterirdische Wohnungen ansahen, waren das meiste Keller- und Vorratsraum, das Wohnhaus lag darüber zu ebener Erde.
Beschreibung[]
Dieser Umstand ließ sich nachweisen, als sich Forscher daran gewöhnten, sich bei der Ausgrabung nicht auf die Grube zu beschränken, sondern die um sie herum zu erwartenden Spuren der Hauswände (Pfostenlöcher, Schwellenbettungen oder Steinfundamente) ebenso aufsuchten.
Aus altgermanischer Zeit fanden sich noch keine Kellergruben; die Römerschanze bei Potsdam, Buch oder Altenburg-Mattium lieferten keine entsprechenden Hinweise, obgleich sie nach Tacitus (Germ. 16) vorhanden gewesen sein sollen.
In Süddeutschland auf altkeltischem Gebiet kommen sie von ältester Zeit an vor, und in den römischen Lagern in Westfahlen (z.B. dem Römerlager Haltern am See) spielen sie ebenfalls eine große Rolle. So treten sie dann auch auf den fränkischen Königshöfen (lat. curtes) im Germanenland auf (z.B. in der Heisterburg, Dolberg). Das Wort „Keller" ist aus dem lateinischen cellarium entlehnt. Sollte etwa Tacitus sich geirrt haben und die Keller waren nur bei den Rheingermanen, die von den Kelten und Römern beeinflußt waren, vorhanden, in der Germania magna aber nicht?
In Skandinavien werden Keller (kellari, kjallari, vom spätlat. cellarium) erst im 13. Jh. erwähnt, und zwar als Aufbewahrungsort für Weine. Ins Angelsächsische drang das Fremdwort nicht ein; die Benennung wínern bezeichnet ein selbständiges oberirdisches Gebäude.
Quellen[]
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 3. Johannes Hoops, 1918-1919. S. 24 f.