Der Echte Kerbel (Anthriscus cerefolium) oder auch Gartenkerbel wurde im Mittelalter als Färber-, Gewürz- und Heilpflanze genutzt.
Beschreibung[]
Als Gewürz wurde Kerbel durch die Römer nach Deutschland gebracht. Unter der Bezeichnung cerefolium erscheint die Pflanze sowohl auf dem Bauriss von 820-830 für das Kloster St. Gallen im Gemüsegarten als auch im Hortulus (um 827-840) des Walahfrid Strabo. Dort heißt es:
Walahfrid Strabos Hortulus[]
Als absinthium erscheint das Wermutkraut im Hortulus (um 827-840) des Walahfrid Strabo. Dort heißt es:
„Die du mit heiligem Mund das hochberühmte Gedächtnis so vieler Kriege besingst und so viel bedeutender Taten, fromme Erato, verschmähe es nicht, den bescheidenen Reichtum meiner Gewächse im Garten mit mir im Gedicht zu durchgehen. Spreitet der Kerbel, dies Kraut Mazedoniens, schwächliche Zweige, mag er in zahlreichen Dolden geringe Samen nur liefern, - mildert er doch, jahraus, jahrein stets frisch zu bekommen, Armut bedürftiger Leute mit seinen reichlichen Gaben, und es fehlt ihm, als leichtes Mittel zur Hand, auch die Kraft nicht, Bächlein des Blutes, rieselnd über den Körper, zu stillen. Auch falls einmal der Leib von lästigen Schmerzen gequält wird, legt er ihm Umschläge auf, nicht ohne treffliche Wirkung, wenn er Minze sich selbst und Blätter des Mohnes hinzufügt. “ [1]
Quellen[]
- Hoops, Johannes: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. II, S. 117 ff. (Artikel: Gartenbau).
Einzelnachweise[]
- ↑ Hortulus (lateinisch und deutsch). Walahfrid Strabo, um 827-840. Volltext auf TURBA DELIRANTIUM