Mittelalter Wiki
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Der Begriff Ketzer (mhd. ketzer) ist ursprünglich die Eindeutschung des Namens der Katharer (d.h. „die Reinen“), einer seit dem 11. Jhd. in Europa weitverbreiteten Sekte. Später wurde der Begriff zum Synonym für jene Personen und Gruppierungen, die von der offiziellen Kirchenlehre abwichen.

Beschreibung[]

Der deutsche Ausdruck „Ketzer“ geht auf die lombardische Form von Cathari als Name der Katharer zurück, von griech. katharós, ital. gazzari – „rein“.

Allerdings mag die Bezeichnung Katharer auch mit den Chasaren zusammenhängen, d.h. mit den Bewohnern der Chazarei im Gebiet heutigen Krim, wofür der Umstand spricht, dass im 12. Jhd. verschiedene als „ketzerisch“ angesehene Bewegungen aus diesen Gegenden kamen, wie z.B. die Bogomilen aus Bulgarien.

Da die Katholiken die Katharer auch als Häretiker bezeichneten (Haeretici), wurde das Wort Ketzer / Katharer bald eine allgemeine synonyme Bezeichnung für „ketzerische Bewegungen“, Irrglauben und „Häresie“ überhaupt; darunter fielen Bewegungen, wie jene der Montanisten, Novatianer, Manichäer und Albigenser.

Als Ketzer galten jedoch auch besonders jene, denen man allerlei Schandtaten wider Gott und der Natur zutraute, besonders unnatürliche Wollust, woher Ausdrücke wie fleischketzer, ketzer am lîbe, frowenketzer oder buobenketzer stammen.

Eine Wortverwandtschaft mit der „Katze“ als Teufelstier ist nicht etymologisch haltbar.

Quellen[]

Einzelnachweise[]