Corvey war ein bedeutendes karolingisches Benediktinerkloster an der Weser auf dem heutigen Stadtgebiet von Höxter (Nordrhein-Westfalen), und zahlreiche Bischöfe gingen aus ihr hervor.
Beschreibung[]
Die Abtei Corvey verfügte über eine der wertvollsten Bibliotheken des Landes. Die alten Handschriften liefern eine wertvolle Quelle zur Hagiographie und Geschichtsschreibung der Karolingerzeit und der Ottonenzeit.
Frühmittelalter[]
Die Konzentration klösterlicher Landwirtschaftsgüter um das Kloster Corvey als Villikationsmittelpunkt war ein wesentlicher Grund für die Stadtentwicklung von Höxter.
9. Jahrhundert[]
- 815 - Die karolingische Klosterkirche wird erbaut.
- 873 - Bau des Westwerk des Klosters Corvey, ein bedeutendes Beispiel karolingischer Baukunst in Westfalen. [1]
Im 9. und 10. Jh. entwickelte sich die Abtei zu einem kulturellen, geistigen und wirtschaftlichen Zentrum im Gebiet der Sachsen. Bauhistorisch ist das karolingische Westwerk mit seinen Fresken aus diesem Jahrhundert von Bedeutung.
10. Jahrhundert[]
- 925-973 - Widukind von Corvey
Hochmittelalter[]
Um 1000 wurde der Westbau der Klosterkirche umgebaut, das Kirchenschiff später erneuert. Die Vorhalle wurde aus den Resten der karolingischen errichtet (korinthische Kapitelle mit Gebälkkropf). Sie erhielt ein Obergeschoss, das sich als Empore zur Kirche hin öffnet, während die untere Vorhalle kryptenartig abgeschlossen erscheint. An der Westseite entstanden in den Ecken zwei Türme, die einen hochgeführten Zwischenbau einfassten. [2]
11. Jahrhundert[]
Im 11. Jhd. war die Benediktinerabtei Corvey mit seiner kirchlichen Villikationsorganisation die größte Grundherrschaft im Herzogtum Sachsen (heute Nordrhein-Westfalen). Ihr Besitz ballte sich mit Herrenhöfen und zugeordneten Bauernhufen in Klosternähe, außerdem im Weserbergland, im Leinetal sowie in einem breiten Gürtel zwischen Ems und Hunte. Dazu kamen kleinere Streubesitzeinheiten in ganz Nordwestdeutschland.
12. Jahrhundert[]
Zu Beginn des 12. Jhds. besaß Corvey ca. 100 Herrenhöfe und ca. 3.000 Hufen Land (über 20.000 ha).
Spätmittelalter[]
Im Spätmittelalter verlor Corvey an Bedeutung.
Renaissance[]
17. Jahrhundert[]
Die Folgen des Dreißigjährigen Krieges waren für das Kloster existenzbedrohend. Ab dem späten 17. Jh. erfolgte der Wiederaufbau der Kirche und der Klostergebäude im Barockstil. So ist u.a. die ehemalige Abteikirche ein Denkmal barocker Ausstattungskunst.
Neuzeit[]
19. Jahrhundert[]
- 1806 - Unter der französischen Herrschaft fällt Corvey an das Königreich Westfalen, ebenfalls ein von Frankreich abhängiger Staat. [3]
Quellen[]
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- Dehio und v. Bezold: Kirchliche Baukunst des Abendlandes (Internet Archive). Stuttgart, 1892 ff. S. 211, 459.
- Hauptmeyer, Carl-Hans: Niedersachsen - Landesgeschichte und historische Regionalentwicklung im Überblick (Land Niedersachsen). Portal Niedersachsen. Isensee Verlag Oldenburg. Hrsg. Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung. Hannover, 2004. ISBN 3-89995-064-X. S. 30.
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Westfalen (DE). Version vom 12.02.2025.
- ↑ Kirchliche Baukunst des Abendlandes (Internet Archive). Dehio und v. Bezold. Stuttgart, 1892 ff. 211. 459.
- ↑ Kinder Weltreise: Deutschland - Nordrhein-Westfalen - Politik & Geschichte - Das Mittelalter auf dem Gebiet von Nordrhein-Westfalen. Abgerufen am 11.02.2025.