Mittelalter Wiki
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Der Knotenspieß oder auch Knotenspeer war ein im beginnenden Hochmittelalter besonders beim Landvolk gebräuchlicher Spieß, über dessen genaue Form allerdings außer der Wulst am Klingenhals nichts Sicheres bekannt ist.

Beschreibung[]

Das Eisen des Knotenspießes war zwischen Dülle und Klinge (am Klingenhals) mit einer wulstartigen Verdickung versehen. Wurde er hauptsächlich zu Begimnn des Hochmittelalters eingesetzt, so wurd er in der Neuzeit gelegentlich wiederbelebt, z. B. an der österrischen Lanze der Ulanen und der französischen „Polnischen Lanze“. [1]

Einsatz[]

Überliefert ist die Verwendung solcher langer Knotenspieße als Teil der Schutz und Trutzbewaffnung der Stedinger, der Gestadebewohner im vormaligen Westedingen jetzt Stedingerland im oldenburgischen Wesermarsch. Die Stedinger galten als tapferes Bauernvolk, welches im 13. Jh. durch Adel und Geistlichkeit im sog. Stedingerkrieg dem Untergang zugeführt wurden. Den Helden Bolko von Bardenfleth, Thammo von Huntorp und Detmar von Dreke (Detmar tom Dyk) wurde im Stedingerland u.a. das St.-Veit-Denkmal in Altenesch bei Lemwerder errichtet.

Ihre Ausrüstung bestand aus einem kurzen Schwert, einem Lederschild (wahrscheinlich der gewölbten Tartsche) und einem solchem Knotenspieß, der nach Buchmalereien der bremer Handschrift der Sächsischen Weltchronik [2] ganz glatt war. Die in der Chronik vorkommende Benennung als „Knotenspeer“ ist allerdings recht unerklärlich, da weder der abgebildete braune Holzschaft noch die Schäftung des dreieckigen Eisens irgendeinen Knoten aufweist (im Gegensatz zum römischen Sicilis z.B., dem dieser Name geeigneter zukäme).

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Seifert, Gerhard Fachwörter aus der Blankwaffenkunde (PDF). Rolf Selzer. Homepage: https://www.seitengewehr.de/ (Teil 6)
  2. Sächsische Weltchronik. Eike von Repgow, um 1230-um 1270. In "Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters"; BSB. Staats- und Universitätsbibliothek Bremen Msb 0044-03, msa 0033.
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