![]() |
Für weitere Personen mit dem Namen "Konrad" siehe Begriffsklärungsseite. |
Konrad von Seinsheim zu Wielanzheim († 1369), auch Conrad von Savensheim bzw. Sauwensheim, war ein Ritter aus dem Hause der Grafen von Seinsheim in Unterfranken und ein Lehensmann Karl IV..
Beschreibung[]
Konrad von Seinsheim zu Wielanzheim“, urkundlich auch Hennenberg genannt, war der Sohn des Grafen Erkinger I. von Seinsheim zu Wielansheim und bekleidete u.a. das Amt des kaiserlichen Landrichters zu Rothenburg.
Ursprünglich war Konrad der Burgmann eines Lehens von König Johann von Böhmen (1311–1346) und besaß als solcher Anteile der Burg Seldeneck bei Creglingen (Baden-Württemberg), die er jedoch 1344 wieder verkaufte. [1]
Später lebte Konrad in der freien Reichsstadt Schweinfurt in Bayern, wo er zur städtischen Oberschicht gehörte und 1362 der erste "frei gewählte" Reichsvogt der Stadt wurde. [2] [3]
Als Lehensmann Karls IV. erhielt er dann um 1363 von diesem die Burg Willanzheim in Unterfranken. [4]
Grabdenkmal[]
Konrads Grabdenkmal befindet sich im Langhaus der St. Johanniskirche zu Schweinfurt; dort lag es in einem engen, ehemaligen Turmeingang, entfernt von seinem ursprünglichen Platz. Das Monument selbst besteht aus grauem Sandstein und zeigt eine Umschrift mit mehreren Abkürzungen: „Anno domini MCCCLXIX feria quarta post octavam s. pasche. obiit. conradus. de sauwensheim miles. hic. sepultus.“
Dieser Grabstein ist eng verwandten Grabstein des Heinrich von Sauwensheim (Seinsheim, † 1360), im Kreuzgang des Würzburger Domes. Der dort dargestellte Ritter trägt eine sehr ähnliche Rüstung, die nur in einigen Einzelheiten von Konrads Rüstung abweicht, die sich im Verlaufe von neun Jahren ergaben.
Rüstung[]
Konrad von Sauwensheim zeigt auf seinem Grabdenkmal die wesentlichen Bestandteile der typischen Ritterrüstung der 2. Hälfte des 14. Jhds: Er trägt Kettengeflecht und einen mit Spangen beschlagenem Lendner aus Leder, dessen oberer Teil mit einer Brustplatte versehen ist. Auf dessen unterem Teil befinden sich Nietnägel, mit denen die eisernen Reifen (Spangen) im Inneren des Lederharnisches befestigt waren.
Als Helm trägt er das Basinett mit einer darauf befestigten Halsbrünne und darüber einen Stechhelm, den er mit einer Kette auf der Achsel trägt. Die Panzerhandschuhe zeigen noch keine Handgelenke und man erkennt kleine Achselstücke aus Metall. Derartige mit Nietnägeln versehene eiserne Reifen, genau die beiden Helme und die Achselstücke fanden sich auch unter den Ausgrabungen der im Jahre 1393 verschütteten Burg Tannenberg.
Konrads Beinrüstung besteht am Oberschenkel und dem Knie aus Leder, weil es sonst unbeweglich wäre. Auf dem Knie lag unter diesem Leder gewöhnlich ein ausgebauchtes Blech. Der lederne Unterteil der Beine ist mit eisernen Spangen beschlagen, in gleicher Weise wie die Armbekleidung.
Quellen[]
- Hefner-Alteneck, Jakob Heinrich von. Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879. Bd. III, S. 24, Tafel 190.
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Burg Seldeneck - Geschichte (DE). Version vom 19.01.2022.
- ↑ Wikipedia: St. Johannis (Schweinfurt) - Langhaus (DE). Version vom 19.01.2022.
- ↑ Schweinfurtführer: Bedeutende Bürgerinnen und Bürger der freien Reichsstadt Schweinfurt - Konrad von Seinsheim (auch Hennenberg genannt). Abgerufen am 19.01.2022.
- ↑ Wikipedia: Burgstall Willanzheim (DE). Version vom 19.01.2022.