Mittelalter Wiki
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Kräutergärten als Form des Gartenbaus kannte man in Mittel- u. Nordeuropa bereits ins in heidnischer Zeit in Form der sog. Krautgärten (anord. grasgarðr), ein Name, den man später als Bezeichnung für gewöhnliche Fruchtgärten findet.

Beschreibung[]

Der Krautgarten bezeichnete in der ältesten Zeit eingehegte Plätze, die zum größten Teil wohl mit Gras bewachsen waren, in denen man aber gleichzeitig auch gewisse besonders beliebte Pflanzen anbaute, teils essbare, teils Zierpflanzen, teils Heilpflanzen und, wie es scheint, zuweilen auch einzelne Bäume.

In den Krautgärten scheint man besonders Engelwurz (Angelica) und mehrere Arten Lauch sowie andere verwandte Pflanzen gezogen zu haben, denn sie werden oft unter dem Namen Angelika- oder Lauchgärten angeführt. In den Krautgärten zog man auch sehr frühzeitig aber auch Kohl, weshalb sie gelegentlich auch unter dem Namen Kohlgärten vor kommen. Entweder in den Krautgärten oder in besondern Einhegungen zog man auch Bohnen, Erbsen, Rüben und die verschiedenen Spinnpflanzen wie Flachs, Hanf und Nessel.

Klösterliche Kräutergärten[]

Vor allem in den christlichen Klöstern entstanden umfangreiche Kräutergärten. Gemäß dem sog. Capitulare Karls des Großen war der Kräutergarten in 16 Beete eingeteilt und jedes Beet mit dem Namen der darauf anzubauenden Pflanzenart versehen. Dabei handelte es sich um Pflanzen, die zum Teil noch heute für arzneiliche Zwecke angebaut werden. [1]

Für den Kräutergarten waren u.a. die folgenden Arten vorgesehen: Deutsche Schwertlilie, Madonnenlilie, Hundsrose, Weinrose, Gemeiner Hagedorn, Salbeiarten, Weinrauten, Griechisches Heu, Bockshornklee, Wegrauke, Wilder Senf, Kreuzkümmel, Liebstöckl, Fenchel, Minzearten (z.B. Frauenminze und Poleiminze) Rosmarin, Bohnenkraut und verschiedene Bohnenarten.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

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