Der Krönungsmantel oder Pluviale (lat. f. Mantel) gehört zu den Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches. Dieses Hauptstück des Krönungsornates der römisch-deutschen Kaiser entstammt dem 12. Jh. und wird heute in der Weltlichen Schatzkammer der Wiener Hofburg ausgestellt. [1]
Beschreibung[]
Der Krönungsmantel (lat. pluviale, pallium imperiale, paludamentum, tegumen) wurde, wie eine altarabische Inschrift am Rande besagt, im Jahre der Hedschra 528 (1133 n. Chr.) in der "glücklichen Stadt Palermo" gefertigt.
Dieses Meisterwerk des 12. Jhs. ist halbkreisförmig geschnitten und bildet einen auf der Brust zu befestigenden Rückenmantel von 5 Fuss Länge und 16 Fuss Breite. Er besteht aus festem, dunkelroten, durchweg gemustertes Seidengewebe mit goldgefasstem Halsausschnitt, edelsteingezierter Brustspange und daranschliessenden Brustschilden von prachtvoll emailliertem Goldblech. Über die Rückenmitte geht eine Stabverzierung von Goldstickerei und Perlenbesatz, die sich oben jederseits in drei mehr horizontal geschwungene blätterartige Stäbchen verzweigt.
Jede der beiden Mantelhälften ist mit einer durchaus von Gold gewirkten und mit Perlen bestickten Darstellung eines Löwen mit einem unter ihm liegenden Kamel fast ausgefüllt. Ringsherum ist er reich bordiert, längs seines vorderen Randes mit zwei dichten Perlenreihen und dazwischenlaufendem Besatz von Goldstickereien mit fortlaufendem vierkleeblattförmigem Perlzierat, längs des unteren Randes mit perlengefasster arabischer Schrift in goldenen kufischen Buchstaben geschmückt. [2]
Der Krönungsmantel wurde wahrscheinlich von Friedrich II., nachdem bei der Erstürmung von Vittoria ein Teil der Reichskleinodien verloren ging, aus der Normannenbeute Heinrichs VI. genommen und dem Kronschatz einverleibt. [3]
Siehe auch[]
Quellen[]
- ↑ Wikipedia: Krönungsmantel
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 732-733.
- ↑ Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. II, S. 597 f.