Mittelalter Wiki
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Als Kreuzherren wurden üblicherweise jene Ordensritter bezeichnet, welche ein Kreuz auf ihren Mänteln oder Kleidern trugen, und sich insbesondere an den Kreuzzügen beteiligten. Als Kreuzorden bzw. Kreuzherrenorden bezeichnete man folglich die entsprechenden Organisationen, wobei das Wort sowohl Synonym als auch Eigenname war.

Beschreibung[]

Kreuzherren (lat. cruciferi - 'Kreuzträger') war eine allgemeine Benennung für Mitglieder von geistlichen Orden, die zur Zeit der Kreuzzüge entstanden und das Kreuz zum Ordenszeichen erwählt hatten. Darunter fielen z.B. die Tempelherren, die Deutschritter oder Malteser (s.a. Kreuzritter). Der Name wurde auch synonym zu „Kreuzritter“ gebraucht. [1] [2]

Daneben gab es jedoch auch einen besonderen Kreuzherrenorden in mehreren Kongregationen, die fast alle in Palästina, und zwar schon zur Zeit der Auffindung des hl. Kreuzes (s. Kreuzauffindung) im 4. Jhd. entstanden sein wollten. Historisch wurden sie in Europa jedoch erst im 12. bis 13. Jhd., am Ende der Zeit der Kreuzzüge bekannt (so z.B. die Kreuzherren vom roten Stern).

Gruppierungen[]

Zu den als „Kreuzherren“ bezeichneten Organisationen gehören u.a.:

  • Böhmische Kreuzherren - Kreuzherrenorden mit dem Roten Stern, Bethlehemitischer Orden, Sternträger.
  • Burgundischer Kreuzorden - Ritterorden von Kaiser Karl V. zur Erinnerung an die Einnahme von Tunis. 1535 gestiftet, ging er bald wieder ein. Zeichen: Kreuz des burgundischen Wappens, unten mit Strahlen, worin „Barbaria“ stand, wurde an einer goldenen Kette getragen. [3]
  • Deutschorden – Orden der Kreuzherren, Deutschritter, Deutsche Herren.
  • Hospitaliter vom Heiligen Geist - Chorherren, die nach der Augustinusregel lebten und auch zu den Taubenorden zählten. [4]
  • Italienische Kreuzherren - Kreuzherrenorden von Bologna. Die regulierten Chorherren (Augustiner) in Italien lebten nach der Regel des Augustinus von Hippo.
    • 1169 - Papst Alexander III. bestätigt den Orden.
    • 1656 – Papst Alexander VII. hebt den Orden auf.
    • Jedes Kloster war zugleich ein Spital, die Kongregation breitete sich in 5 Provinzen innerhalb Italiens aus, wurde aber 1656 wegen Disziplinlosigkeit aufgehoben und ihr Gut an Venedig gegeben, um den Kampf gegen die Türken zu unterstützen.
  • Konstantinischer Georgsorden
  • Kreuzherren mit dem doppelten roten Kreuz - Chorherren vom Heiligen Grab zu Jerusalem.
  • Memminger Kreuzherren - Hospitaliter vom Heiligen Geist,
  • Niederländische Kreuzherren – Orden vom Heiligen Kreuz, Kreuzbrüder. Augustinische Regularkanoniker.
  • Polnische Kreuzherren - Kreuzherren mit dem roten Herzen, Brüder von der Buße der Märtyrer.
  • Portugiesische Kreuzherren - Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz, Kreuzherren von Coimbra. [5]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Pierer, Universal-Lexikon. aaO. Bd. 9, S. 803 (Kreuzherr)
  2. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (Zeno.Org). Leipzig, 1796. Band 2, S. 1778.
  3. Pierer, Universal-Lexikon. aaO. Band 3, S. 486.
  4. Wikipedia: Hospitaliter vom Heiligen Geist (DE). Version vom 06.07.2022.
  5. Wikipedia: Kreuzherren (DE). Version vom 02.12.2021