Eine Krone ist eine meist reichverzierte, kostbare Kopfbedeckung, die als Insignie und Herrschaftssymbol von vorwiegend christlich-abendländischen Königen und Kaisern dient. [1]
Beschreibung[]
Das Tragen von Kronen setzte ursprünglich den Akt einer Königskrönung nicht voraus. Erst als durch die Kaiserkrönung von Karl dem Großen die Krönungszeremonie im christlichen Abendland ein wichtiger Teil des formellen Regierungsantritts wurde, gewann die Krone die hohe Bedeutung des ersten Herrschaftssymbols (s. Königskrönung). Zwischen kaiserlichen und königlichen Kronen wurde anfangs nicht unterschieden, überhaupt wurden mehrere nebeneinander gebraucht.
Nur bei feierlichen Anlässen trug der König die Krone, d. h. ließ er sie sich von einem Geistlichen aufs Haupt setzen. Otto der Große (912-973) fastete regelmäßig vorher, Heinrich III. (1017-1056) empfing die Kommunion. Die später unter den Reichskleinodien verehrte Krone stammt teilweise von Konrad II. (990-1039) her, während die vielbesprochene Eiserne Krone der Langobarden wahrscheinlich erst im 11. Jh. mit Benutzung eines etwa um 800 entstandenen eisernen Armreifens hergestellt wurde.
In den frühen Ausführungen ist die Königskrone mit Spangen versehen, die auf beiden Seiten über die Ohren herablaufen. [2]
Reichskleinodien[]
Zu den deutschen Reichskleinodien zählen u.a.:
- die Eiserne Krone (corona ferrea), mit der die Könige der Langobarden in Mailand oder Monza gekrönt wurden.
- die deutsche Königskrone aus vergoldetem Silber, die wahrscheinlich von König Richard von Cornwall (1209-1272) stammt.
- die goldene Kaiserkrone, das älteste und kostbarste Stück, aus dem 10. Jh., der Bügel stammt von Konrad II..
Votivkronen[]
An Ketten hängende goldene Votiv- bzw. Weihekronen zierten häufig als Geschenke hoher Persönlichkeiten die Tempel und Kirchen des frühen Mittelalters. Einige dieser Votivkronen, reich in Gold und Edelsteinen mit verschiedenen Anhängseln, die öfter aus goldenen Buchstaben bestehen, sind noch als kostbare Überreste erhalten. Darunter z.B. die drei „Westgotischen Weihekronen“, die zu Guarrazar bei Toledo gefunden wurden:
- Die Votivkrone der langobardischen Königin Theodolinde (um 570-627) und das daranhängende Kreuz König Agilulfs (591-615) im Domschatz zu Monza. [3]
- Eine Votivkrone des Westgotenkönigs Suinthila (621–631), im Museo Arqueológico Nacional de España (MNAH), Madrid.
- Eine Votivkrone des Westgotenkönigs Rekkeswinth (Reccesvinthus, um 649–672), im Musée national du Moyen Âge, Paris
Galerie[]
(Sarmatisch, 1. Jhd.)
Quellen[]
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. II, S. 597 f.
- Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Jakob Heinrich von Hefner-Alteneck. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879.
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Krone
- ↑ Hefner-Alteneck, Trachten, Kunstwerke. aaO. Bd. II, S. 7, Tafel 83
- ↑ Hefner-Alteneck, Trachten, Kunstwerke. aaO. Bd. I, S. 28, Tafel 48