Mittelalter Wiki
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Im Mittelalter war der Großteil der Bevölkerung einer kleinen Oberschicht unterworfen. Die einfachen Menschen mussten um ihr Leben kämpfen und jeder Winter war eine große Herausforderung. Währenddessen konnte sich der Adel zurücklehnen und rauschende Feste feiern. Aber auch das gemeine Volk feierte gerne, wenn die Umstände das zuließen.

Mit dem Aufblühen des Handwerks entwickelten sich ab dem Hochmittelalter zahlreiche Berufe und Wohlstand machte sich mehr und mehr breit. Alles in allem kann man jedoch sagen, dass das Leben sehr hart war, was auch an einer sehr hohen Sterblichkeitsrate zu sehen war. [1]

Beschreibung[]

In Abhängigkeit vom gesellschaftlichen Stand, dem Vermögen, dem Wohnort und vieler anderer Faktoren gab es natürlich verschiedene Ausprägungen des Alltagslebens. Der Alltag für Mönche und Nonnen gestaltete sich natürlich anders als der von einem Burgherren.

Insgesamt aber war das Alltagsleben der Menschen vermutlich mehr durch Missernten, Viehsterben, Hunger, Not und Krankheit als durch Freude, Lust und Erfolge geprägt. Der Tod war allgegenwärtig. Etwa 40% der Kinder starben vor ihrem 14. Lebensjahr, und nur 3,5% der Menschen erreichten das 70. Lebensjahr. Wer aber bis zum Erwachsenenalter überlebt hatte, wurde immerhin durchschnittlich gut 40 Jahre alt.

Ältere Menschen litten unter hochgradigen degenerativen Veränderungen, die auf ernährungsbedingte Stoffwechselstörungen hindeuten. Die Erwachsenensterblichkeit lag besonders in der Altersphase zwischen 30 und 40 sowie 50 und 55 Jahren besonders hoch. Haushaltsgrößen überstiegen durchschnittlich kaum 4 Personen. Kinder wurden so jung wie möglich in die Arbeitsprozesse integriert.

Burgleben[]

Das Leben auf einer mittelalterlichen Burg folgte in der Regel der vorherrschenden Ständeordnung, der Adel (also die Burgherren und Ritter) waren für den Schutz zuständig, der Klerus für das Seelenheil und die Bauern und Arbeiter ernährten und bedienten alle.

Höfisches Leben[]

An königlichen Höfen sorgte eine Anzahl Diener und niederer Hofbeamter für die materiellen Bedürfnisse des Hofes. Als die Bedeutung der königlichen Hofhaltung zunahm wurden immer genauere Unterscheidungen zwischen den verschiedenen Dienstleistungen getroffen. Es entstanden Ämter wie Seneschall, Marschall, Schatzmeister (oder Kanzler) und Kellermeister. Hinzu kamen die Kapelle (königliche Priester) und Berater... siehe: Höfisches Leben.

Klosterleben[]

Das Leben im Kloster richtete sich nach dem Grundsatz der Benediktiner: „ora et labora“, es wurde gebetet und gearbeitet. Mönche und Nonnen lebten ein einfaches aber verhältnismäßig ruhiges und sicheres Leben hinter den Mauern der Klöster.

Ritterleben[]

Der Alltag eines Ritters war in Friedenszeiten im Wesentlichen dadurch geprägt, dass er Sorge zu tragen hatte für seine tägliche Ernährung und die seiner Familie sowie der Bediensteten. Daneben übte er sich in seinem Handwerk, um sich auf kriegerische Auseinandersetzungen vorzubereiten und für diese gewappnet zu sein. Abwechslung in den Alltag brachten die Jagd, Turniere und fahrende Händler, die die Burg besuchten.

Stadtleben[]

Das Leben in der Stadt bot der mittelalterlichen Bevölkerung nicht nur Schutz sondern auch andere Vorteile wie beispielsweise Unterhaltung durch Märkte und Feste. Einer großer Nachteil des Lebens auf engem Raum ergab sich durch die hygienischen Verhältnisse.

Zeitlinie[]

Vor der Epoche der Städtegründungen wurde der Lebensalltag der Menschen maßgeblich vom landwirtschaftlichen Jahreslauf bestimmt und hing eng von damit verbundenen saisonalen Lebenszyklen ab; das zeigen Todeshäufungen im Spätwinter oder Hochzeiten nach der Ernte und Geburten im Spätfrühjahr.

Hochmittelalter[]

Ab dem Hochmittelalter förderte die sich ausprägende berufsständische Gliederung der Gesellschaft die Bildung von Kernfamilien aus Eltern und Kindern. Mittelpunkt der Wirtschaft auf dem Land oder in der Stadt war der Haushalt, in dem der notwendige Lebensunterhalt und die zur Versorgung der Herrschaft geforderten Leistungen erwirtschaftet werden mussten.

Die Menschen arbeiteten bis ins Alter und gaben erst spät die Haushaltsführung an die Folgegeneration ab, die erst dann heiraten durfte. Die Ernährung war mit Ausnahme der Wohlhabenden einseitig und oft nährstoffarm. Roggen war das alltägliche Grundnahrungsmittel, das Brotgetreide schlechthin. Hungerkrisen führten nicht nur zu Krankheitsanfälligkeit, sondern auch zu Trägheit und Apathie.

Spätmittelalter[]

Durch Hungerkrisen, Kriege und Seuchen, aber auch durch die systematische Ausgrenzung von Randgruppen wuchs vornehmlich der Bedarf der Städte an karitativen Einrichtungen. Es entstanden Spitäler sowie Armen- und Krankenpflegeeinrichtungen, die allerdings zumeist den notwendigen Bedarf bei weitem nicht decken konnten.

Renaissance[]

17. Jahrhundert[]

Ähnlich wie zu Beginn des 14. Jhds. deuteten sich zu Anfang des 17. Jhds. erneut Krisenerscheinungen an. Die Balance zwischen Anzahl der Menschen und (Nahrungsmittel-) Güterversorgung geriet erneut ins Wanken. Gerade als die Waage ausschlug, begann der Dreißigjährige Krieg, stürzte den Handel ins Chaos und fügte Hunderttausenden von Menschen in Mitteleuropa schweres Leid zu. [2]

Verwandte Themen[]

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Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Leben im Mittelalter: Alltag im Mittelalter
  2. Hauptmeyer, Landesgeschichte Niedersachsen. aaO. S. 68.

Videos[]

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