Das Holz des Lindenbaumes fand vor allem in der Bildhauerei, zum Schnitzen und für Drechselarbeiten Verwendung. Verbreitet war zum Beispiel der Einsatz von Lindenholz in der deutschen Bildhauerei vor allem der Spätgotik.
Praktische Bedeutung[]
Von Imkern wird die Linde während der Blüte besonders geschätzt, da die Bienen aus dem Nektar der Linde beachtliche Mengen an Lindenblütenhonig produzieren können.
Lindenbast[]
Vor der Einführung von Flachs und Hanf verwendete man in Mitteleuropa die Fasern des weichen Lindenholzes - den Bast – zur Herstellung von Seilen, Matten, Taschen und Kleidung. Der Lindenbast wurde im Mai von jungen Linden gewonnen, indem man die Rinde abschälte, die weiche Innenseite abtrennte und ins Wasser legte, bis sich der Bast ablöste, der dann in der Sonne getrocknet wurde.
Das altnordische Wort lindi, das ein 'Band' oder einen 'Riemen' bedeutet und meistens in Bezug auf Gürtel gebraucht wird, steht in Verbindung mit dem Lindenbaum und erhielt seinen Namen davon, dass der Gürtel ursprünglich aus Lindenbast verfertigt wurde (vgl. auch anord. linðvítr). [1]
Als Heilmittel[]
Getrocknete Lindenblüten ergeben einen Heiltee, der beruhigend auf die Nerven wirkt. In der Winterzeit hilft dieser erwärmende und stärkende Tee durch seine schweißtreibende und den Hustenreiz lindernde Wirkung bei Erkältung, Schnupfen, Grippe, Husten und Bronchitis. [2]
- Lindenblütentee: 2 Teile Lindenblüten, 1 Teil Schlüsselblumen, 1 Teil Pappelknospen 2 Teelöffel für 1 Tasse, 10 min. ziehen lassen und mit Honig süßen.
Mythologische Bedeutung[]
Bei den Germanen galt die Linde als heiliger Baum der Göttin Freya. [3] Viele Orte in Mitteleuropa hatten früher ihre Dorflinde, die das Zentrum des Ortes bildete und Treffpunkt für den Nachrichtenaustausch und die Brautschau war. Anfang Mai wurden meist Tanzfeste unter diesem Baum gefeiert. Allerdings wurde hier auch meist das Dorfgericht abgehalten, eine Tradition, die auf die germanische Gerichtsversammlung, das Thing, zurückgeht. Die Linde ist deshalb auch als „Gerichtsbaum“ oder „Gerichtslinde“ bekannt.
Quellen[]
Einzelnachweise[]
- ↑ Johannes Hoops. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 1. 1918—1919. S. 32.
- ↑ Keltenwelt.de - Heilkräuter (Internet Archive). Version vom 17. Mai 2001.
- ↑ Alexander Demandt: Über allen Wipfeln. Der Baum in der Kulturgeschichte. Albatros, Düsseldorf 2005, S. 86. ISBN 3-491-96140-8