Die Linse (Ervum Lens L.) findet sich als Gemüsepflanze bereits in den neolithischen Pfahlbauten der Schweiz. [1] Auch im Frankenreich fand sie früh Verbreitung und wurde bereits zu Beginn des 6. Jhs. durch die Lex Salica [2] geschützt.
Beschreibung[]
Um 500 n. Chr. schrieb der griechische Arzt Anthimus in seinem Werk De observatione ciborum über den Verzehr von Linsen: „Linsen aber sollen gut gewaschen und gründlich in reinem Wasser gekocht worden in der Weise, dass man das erste Wasser wegschüttet und neues heißes Wasser zusetzt - mit Maß, nicht zu viel; und so koche man sie, dass man, wenn sie gekocht sind, des Geschmacks wegen ein wenig Essig zusetzt.
Tu auch einen vollen Löffel Sumachpulver hinzu, welches du über die Linsen streust, während sie auf dem Feuer sind, und rühre gut um. Ebenso soll man wegen des Geschmacks Brennöl (d.h. Baumöl aus frühreifen Oliven) hinzugeben, während die Linsen im zweiten Wasser kochen, und ein wenig Salz. Doch nähren sie schwarzgalligen, schlechten Leibessaft.“ [3]
Nach England und Skandinavien scheint die Linse erst wesentlich später gedrungen zu sein. Im Angelsächsischen wird lat. lens mit piose, pisan = Erbse glossiert.
Rezepte[]
- Heiltrank gegen triefende Augen (Lorscher Arzneibuch, 8./9. Jh.
Quellen[]
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. II, S. 150, Art. Gemüse.
Einzelnachweise[]
- ↑ Vorgeschichtliche Botanik der Cultur- und Nutzpflanzen der alten Welt (Internet Archive). Georg Buschan. J. U. Kern’s Verlag (Max Müller), Breslau 1895. S. 207
- ↑ Lex Salica 27, 6. 7
- ↑ Epistula Anthimi ad Theodoricum regem (Fol. 72r-74v) im Lorscher Arzneibuch (Msc.Med.1). Digitalisat der Staatsbibliothek Bamberg (Kaiser-Heinrich-Bibliothek). Medicus Anthimus. Lorsch, Anfang 9. Jahrhundert. Transkription und deutsche Übersetzung von Ulrich Stoll. Stuttgart : Steiner 1992