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Lothar I. (* 795; † 855) aus dem Geschlecht der Karolinger, war einer der Söhne Ludwigs I. des Frommen. Er regierte als König von Bayern (814–817), war ab 817 Römischer Kaiser, König von Italien bzw. der Langobarden (822–855) und König des fränkischen Lotharii Regnum (843–855).
Beschreibung[]
- 814 - Lothar erhält von seinem Vater, Ludwig I. dem Frommen das fränkische Teilkönigreich Bayern zur Verwaltung. Dort wird er (Unter-)König.
- 817 - Ludwig I. der Fromme regelt in der Ordinatio imperii seine Nachfolge. Er erklärt unter Zustimmung des Volkes Lothar als seinen ältesten Sohn zum Mitregenten und Nachfolger und schmückt ihn mit dem kaiserlichen Diadem. Lothar wird Römischer Kaiser (bis 840 als Mitkaiser).
- 818 - Bernhard von Italien, Neffe von Ludwig I. dem Frommen, empört sich gegen dessen Nachfolgeregelung. Daraufhin wird er nach Châlon gelockt und hier geblendet, worauf Italien nun Lothar I. zufällt.
- 822 - Lothar wird König von Italien bzw. der Langobarden.
- 829 - Als sein Vater, Ludwig I. der Fromme, das Reich zugunsten dessen nachgeborenen Sohnes aus zweiter Ehe, Karl II., teilt und diesem Alemannien als Königreich gibt, greift Lothar, zusammen mit seinen Brüdern, Ludwig II. dem Deutschen und Pippin I. von Aquitanien, darüber erbittert zu den Waffen.
- 830 - Lothar und seine Brüder wollen, unterstützt durch die unzufriedenen Großen des Landes, ihren Vater zur Abdankung zwingen. Nur ihre Uneinigkeit verhinderte es, dass der Kaiser zusammen mit seiner Frau und dem nachgeborenen Karl II. in Klöstern eingeschlossen werden.
- Indes verweigert Ludwig die Abdankung, bringt seine Söhne Pippin I. und Ludwig II. wieder auf seine Seite und wird auf dem Reichstag zu Nimwegen wieder eingesetzt. Lothar muss sich unterwerfen.
- 833 - Lothar verbündet sich mit seinen Brüdern, Pippin I. von Aquitanien und Ludwig II. den Deutschen, bei Kolmar gegen seinen Vater. Die drei Brüder zwingen den Kaiser zur Abdankung und teilen das Reich unter sich auf.
- 834 - Lothars Herrschsucht ruft aber bald dessen beiden Brüder, Ludwig II. der Deutsche und Pippin I., gegen ihn zu den Waffen. Er flieht nach Vienne, und Ludwig I. der Fromme wird zu St. Denis wieder in die Herrschaft eingesetzt.
- 838 - Nach dem Tode seines Bruders, Pippin I. von Aquitanien, erhält Lothar I. von seinem Vater Italien und Austrasien, während Westfranken an Karl II. und Bayern an Ludwig II. gehen.
- 840 – Ludwig I. der Fromme stirbt. Daraufhin vereinigt sich Pippin II. von Aquitanien mit Lothar als seinem Oheim und dem Herzog Bernhard von Septimanien, im Kampf um die Krone von Aquitanien gegen Karl II. den Kahlen.
- 843 - Bei der Reichsteilung nach dem Vertrag von Verdun erhält Lothar den mittleren Teil des Frankenreiches und wird König des Lotharii Regnum („Mittelreich“, später Lothringen).
Quellen[]
- Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 36.
- Meyers Großes Konversations-Lexikon: Ludwig (1), Band 12. Leipzig 1908, S. 773-791.