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Ludwig II. der Deutsche (* um 806; † 876) aus dem Geschlecht der Karolinger, war der drittgeborene Sohn Ludwigs des Frommen. Er regierte von 817 bis 865 als König von Bayern und von 843 bis 876 als König des Ostfrankenreichs.
Beschreibung[]
- 817 - Ludwig I. der Fromme regelt in der Ordinatio imperii seine Nachfolge. Ludwig II. wird darin König von Bayern.
- 829 - Als sein Vater, Ludwig I. der Fromme, das Reich zugunsten dessen nachgeborenen Sohnes aus zweiter Ehe, Karl II., teilt und diesem Alemannien als Königreich gibt, greift Ludwig, zusammen mit seinen Brüdern aus der ersten Ehe des Königs, Lothar I. und Pippin I. von Aquitanien, darüber erbittert zu den Waffen.
- 830 - Ludwig II. und seine Brüder wollen, unterstützt durch die unzufriedenen Großen des Landes, ihren Vater zur Abdankung zwingen. Nur ihre Uneinigkeit verhinderte es, dass der Kaiser zusammen mit seiner Frau und dem nachgeborenen Karl II. in Klöstern eingeschlossen werden. Ludwig I. verweigert die Abdankung, bringt Ludwig II. und Pippin I. wieder auf seine Seite und wird wieder eingesetzt.
- 833 - Pippin I. von Aquitanien verbündet sich mit seinen Brüdern, Lothar I. und Ludwig II., bei Kolmar erneut gegen seinen Vater, Ludwig I. den Frommen, und zwingen ihn zur Abdankung. Anschließend teilen sie das Reich unter sich auf.
- 834 - Lothars Herrschsucht ruft aber bald dessen beiden Brüder, Ludwig II. und Pippin I., gegen ihn zu den Waffen. Lothar flieht und sein Vater, Ludwig I. der Fromme, wird wieder in die Herrschaft eingesetzt.
- 835 - Geburt des zweiten Sohnes, Ludwig III..
- 838 - Als Ludwig I. der Fromme in einer erneuten Reichsteilung Ludwig II. lediglich Bayern als Anteil lässt, während seine Brüder das gesamte Westfranken (Karl II. der Kahle) und Italien nebst Austrasien (Lothar I.) erhalten, greift er gegen seinen Vater erneut zu den Waffen.
- 840 - Ludwig II. geht auf Feldzug gegen seinen Vater, wo dieser stirbt, noch ehe der von ihm berufene Reichstag zu Worms zusammentreten kann, um alle Wirren zu ordnen.
- 843 - Bei der Reichsteilung nach dem Vertrag von Verdun erhält Ludwig II. mit östlichen Gebieten den größten Teil des Frankenreich, bestehend aus Bayern, Franken, Sachsen und Thüringen. Ludwig wird König des Ostfrankenreichs, welches sich später zum Heiligen Römischen Reich entwickelt.
- 861 - Wegen seiner fortwährenden Kriege mit slawischen Stämmen überträgt Ludwig II. die Oberaufsicht über Bayern an seinen ältesten Sohn, Karlmann.
- 865 – Ludwig der Deutsche verfügt, dass nach seinem Tode:
- Bayern und die Ostmark an Karlmann († 880),
- Franken, Thüringen und Sachsen an Ludwig III. den Jüngeren († 882),
- Alemannien mit Churrätien an Karl III. († 888) gehen.
- 870 – Durch den „Vertrag von Meerssen“ kommt das östliche Lotharingien an Ludwig den Deutschen.
- 876 – Ludwig II. stirbt. Seine Söhne, Karlmann, Ludwig III. und Karl III. übernehmen die Herrschaft im Ostfrankenreich in den ihnen zugewiesenen Gebieten.
Quellen[]
- Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 36.
- Meyers Großes Konversations-Lexikon: Ludwig (1), Band 12. Leipzig 1908, S. 773-791.
- Wikipedia: Ludwig der Deutsche (DE). Version vom 20.06.2025.
- Wikipedia: Ludwig III. (Ostfrankenreich) (DE). Version vom 20.06.2025.