Das Märzfeld (lat. campus Martins) war die große jährliche Reichsversammlung der fränkischen Krieger. Sie entstand aus den alten Völkerschaftskonzilien und salischen Stammesversammlungen. Die Zusammenkunft fand regelmäßig am 4. März statt, drei Tage nach dem Neujahrsbeginn im Frankenreich.
Beschreibung[]
Auf der Volksversammlung des Märzfeldes erhielt sich die altgermanische Vorstellung von der politischen Mitsprache des Volkes. Wichtige Gesetze und Regierungshandlungen sollten nicht vom König allein, sondern vom König und dem Volk beschlossen werden.
Neben der Gesetzgebungsaufgabe versammelte sich ebenso das Heer zum Aufgebot, so dass das Märzfeld insbesondere auch der Waffenschau diente. Ab dem Jahre 755 wurde das Märzfeld in den Mai verlegt und markierte nicht länger den Jahresanfang. Fortan hieß es 'Maifeld' (lat. campus Malius).
Natürlich konnten nach der mächtigen Ausdehnung des Frankenreichs nicht alljährlich allgemeine Tagungen des gesamten fränkischen Volkes stattfinden, so beschränkte sich das Märzfeld auf das jeweilige Heeresaufgebot. Das Volk hatte seinen maßgebenden Einfluß längst verloren, es kam eher zusammen, um Beschlüsse in Empfang zu nehmen und ihnen zuzustimmen, als um sie zu verfassen: die Volksführer allein fungierten als Mitberater und Mitbeschließer des Königs. Auf den Märzfeldern übten allein die Optimaten eine Teilnahme an der Regierung aus, und Optimatentage auch ohne Märzfelder fanden statt.
Quellen[]
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. IV, S. 215, § 22. (Art. Staatswesen)