Mönche (v. lat. monachus) zählten im Mittelalter zum niederen Klerus. Diese Männer leben aus religiösen Gründen zurückgezogen von der Welt in Gemeinschaft mit anderen nach gewissen Regeln (Mönchsregeln). Die Mönchsorden gehören zur römisch- und griechisch-katholischen Kirche.
Beschreibung[]
Mönche sonderen sich aus verschiedenen Gründen von weltlichen Menschen ab, z.B. weil ihnen der Sittenverfall zu wider ist, oder weil sie in der Einsamkeit ihre Tugend fester gründen und eine höhere Vollkommenheit erstreben möchten. Sie üben sich in Askeke, legen z.B. Armutsgelübde ab und leben gemäß der Keuschheit und des unbedingten Gehorsams gegen die Befehle seiner Vorgesetzten (Mönchsgelübde).
Entstehung[]
Nach Einigen dienten den Mönchen als Vorbilder ihrer Lebensart die jüdischen Therapeuten, andere leiten die Entstehung des christlichen Mönchslebens aus den Zeiten der blutigen Verfolgungen der römischen Kaiser, besonders des Decius, her, denen zu entgehen sich viele Christen in die Wüsten Ägyptens flüchteten, wo sie auch darauf noch verblieben. Bereits in sehr frühen Zeiten kam eine doppelte Klasse von Mönchen in der christlichen Kirche auf: einige waren wirkliche Einsiedler oder Anachoreten, und verbrachten ihre Tage von aller menschlichen Gesellschaft abgesondert; andere dagegen sammelten sich in den Wüsten zu mal größeren, mal kleineren Gesellschaften.
Der Vater der ersten soll Paulus der Einsiedler im Jahr 250, der Stifter der Mönchsgemeinschaften Antonius der Große im Jahr 270, gewesen sein. Allein erst Pachomios unterwarf im 4. Jh. die in Gemeinschaft lebenden Mönche bestimmten Gesetzen, stellte sie unter einen Vorsteher (Vater oder Abbas) und wurde hiemit der Gründer des eigentlichen Klosterlebens (s. Kloster), welches in der Folge vornehmlich Basilius von Kappadokien im Orient und Benedict von Nursia im Okzident verbreiteten, auch auf Städte übertrugen und sogar für Frauen (Nonnen) einrichteten.
Anfangs bestanden diese mönchischen Gesellschaften aus bloßen Laien; doch schon gegen das Ende des 4. Jhs. fing man an einige zu Klerikern zu weihen. Auch die sog. ewigen Gelübde kamen erst in der Folge auf, und es war früher üblich, beim Eintritt oder nach vollendetem Probejahr Gehorsam in die Hand des Abtes zu versprechen. Die Eintretenden wurden besonders zur Einsamkeit, zu asketischen Übungen (Gebet, Fasten, Kasteien etc.) und zu Handarbeiten verpflichtet.
Durch das Verpflanzen der Mönche in Städte änderte sich Manches an ihren Obliegenheiten, noch mehr aber dadurch, dass in der Folge die sog. Mönchsorden erstanden, welche sich besonderen Zwecken, wie z.B. als Aushilfe in der Seelensorge, Kinderunterricht, Krankenpflege usw. vorsetzten. Strenge Einsamkeit hörte dann auf verbindlich und das Kennzeichen eines Mönche zu sein, und man fing seitdem an, Mönche alle diejenigen Personen zu nennen, welche sich zu einer Gesellschaft hielten, deren Glieder die drei Gelübde der Armut, der Keuschheit u. des Gehorsams ablegten.
Mönchsorden[]
Zu den Mönchsorden, die nach und nach errichtet wurden, gehören u.a. die Benediktiner und die Bettelmönche im 13. Jh. Jeder dieser Orden unterschied sich von anderen durch seine besonderen Vorschriften (Ordensregel), welche ihnen ihre Stifter gegeben hatten, durch seine besonderen Gebräuche und seine besondere Kleidung.
Ihre Vorsteher nannten sich Äbte, wie z.B. bei den Benediktinern, den Regulierten Chorherren u.a., oder auch Ordensgenerale, Provinziale, Priore, Guardiane etc., wie bei den Bettelmönchen. Bei den Letzteren fand auch die Einrichtung statt, dass sie nicht an ein bestimmtes Ordenshaus gebunden waren, sondern von ihren Oberen nach Befund der Umstände in andere Klöster versetzt werden konnten, weshalb man sie die wandernden Mönche nannte, im Unterschied zu anderen, welche einen stabilen Aufenthalt hatten und nicht ohne wichtige Ursache versendet werden durften.
Mönchstracht[]
Im 12. Jh. erscheint die Mönchstracht häufig als bestehend in einem einfachen Überwurf, der auf beiden Seiten unter den Armen an mehreren Stellen zusammengeheftet ist. [1]
Galerie[]
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Quellen[]
- Meyers Großes Konversations-Lexikon (auf Zeno.Org). 6. Auflage. Leipzig, 1905–1909. Band 14. Leipzig 1908, S. 57 (Mönch).
- Pierer's Universal-Lexikon (auf Zeno.Org). 4. Auflage 1857–1865. Band 11. Altenburg 1860, S. 379 (Mönch).
- Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Internet Archive). Band 1-10 : nach gleichzeitigen Originalen. Jakob Heinrich von Hefner-Alteneck. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879.
Einzelnachweise[]
- ↑ Hefner-Alteneck, Trachten, Kunstwerke. aaO. Bd. II, S. 4, Tafel 75