Das Münzeisen bzw. der Münzstempel ist ein Werkzeug zur Herstellung des Münzgepräges. Es enthält das Prägebild in umgekehrter Richtung und vertieft dieses.
Beschreibung[]
Die Münzeisen bestehen gewöhnlich aus dem festen Unterstempel, dem „Stock", der als Amboss dient, und aus dem beweglichen Oberstempel, kurz das „Eisen“ genannt. Im Eid des Eisengräbers in der Wiener Münze heißt es um 1437: „Der eisengraber sol die eisen ornlich graben und sol auch der punzn und der gegraben eisen vleißiglich hüten" [1]
Sollten Münzen nur mit Hilfe eines Münzstempels hergestellt werden, was im Mittelalter öfter vorkam, so konnte der Stock durch den glatten Amboss ersetzt werden. Bei Brakteaten diente diesem Zweck eine entsprechende Unterlage aus Wildleder oder es wurde das Gepräge im Unterstempel angebracht und statt des Oberstempels ein zugerichtetes Holz aufgesetzt.
In abgeleiteter Bedeutung bezeichnet das „Eisen“ auch das Gebiet, in welchen die durch Stempel einer bestimmten Münzstätte hergestellten Münzen von rechts wegen Umlauf haben sollen, also den Münzbezirk. So gab es z.B. im 14. Jhd. in der Mark Brandenburg mindestens drei solche Münzbezirke, munzyser genannt.
Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. I, S. 548
Einzelnachweise[]
- ↑ Wiens Rechte und Freiheiten II, 72.