Mittelalter Wiki
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Schon im Frühmittelalter, zur Zeit der Karolinger, stand Mainz im mittleren Rheinland an der Spitze der Handelsplätze.

Beschreibung[]

Sehenswürdigkeiten[]

Zeitlinie[]

Frühmittelalter[]

Der vielbewunderte Bau der hölzernen Brücke Karls des Großen in Mainz kennzeichnete die militärisch-politische Bedeutung des Ortes für den Handel im Frühmittelalter. Während die Friesen den Rheinhandel zur Nordseeküste in Händen hatten, lag Mainz an der Mündung des Mains und damit an den dortigen Verkehrswegen aus dem Inneren Deutschlands.

8. Jahrhundert[]

In Fränkischer Zeit (481-814) wurde der Main als Wasserstraße viel befahren. So erwähnt der fränkische Gelehrte Einhardi (770-840) [1] Kaufleute aus Mainz, die im superioribus Germaniae partibus (oberen Teil von Deutschland) Getreide kauften und auf dem Main nach Mainz verschifften. So bildete Mainz im westdeutschen Binnenland den Ausgangspunkt für den Handelsverkehr zur Ostgrenze hin.

  • 739 - Bonifatius arbeitet als Reorganisator der fränkischen Kirche. Von Mainz aus, dessen Bedeutung er durch seine Arbeit festigt, sichert er sein Vermächtnis in Mitteldeutschland, insbesondere durch die Gründung des Klosters Fulda. Dabei dient ihm nicht nur Monte Cassino, sondern auch die großen englischen Bildungseinrichtungen als Vorbild.
  • 744 - Der erste Fuldaer Abt Sturmi erwähnt in seiner Lebensbeschreibung vor der Gründung des Klosters [2] den uralten Handelsweg von Thüringen über die Fulda nach Mainz.

9. Jahrhundert[]

In Mainz ließ auch das Kloster St. Gallen durch seine Boten Wollentuch kaufen [3], und die dort geschriebenen Annalen bezeugen den Töpfereibetrieb in Mainz. [4].

  • 813 - Die Mainzer Holzbrücke über den Rhein, welche Karl der Große (747-814) zur Belebung des Verkehrswesens in seinem Reich geplant hatte, brennt ab, und Karls Absicht, an ihrer Stelle eine steinerne zu errichten, kommt nicht zur Ausführung. [5] Der St. Gallener Mönch Ekkehard IV. legt die Zerstörung der Mainzer Rheinbrücke im Übrigen denen zur Last, die durch den Brückenbau ihre Fährgelder eingebüßt hatten. [6]
  • 840 - Kaiser Ludwig I. der Fromme stirbt auf einem Feldzug gegen seinen Sohn Ludwig II. den Deutschen auf einer Rheininsel bei Ingelheim (bei Mainz). Er wird in der Kirche des heiligen Arnulf zu Metz (seit 1552 zerstört) beerdigt.

10. Jahrhundert[]

Am Lauf der alten von Mainz ausgehenden Handelswege, durch die Täler der Lahn und der Kinzig zu den unteren Weser- und Elbegebieten und nach Thüringen, waren bis zur Gründung des Heiligen Römischen Reiches wichtige Königspfalzen und reiche Klöster entstanden. So tritt die Bedeutung von Mainz für die Politik und den Handelsverkehr auch im 10. Jhd. deutlich hervor.

Der arabische Reisende Ṭurṭūšī (Ibrahim ibn Yaqub) pries in der 2. Hälfte des 10. Jhds. nicht nur die an Getreide, Wein und Obst fruchtbare Umgebung der Stadt, sondern fand in ihr auch arabische Münzen von Samarkand und Gewürze, wie Pfeffer, Ingwer, Gewürznelken, Spikanarde, Costus und Galanga, die aus Indien nach Europa importiert wurden und nach Mainz wohl über Venedig gelangten.

  • 949 - Otto I. der Große erwählt den Mainzer Kaufmann Liutfred als Überbringer von Geschenken an Kaiser Konstantin Porphyrogenetos. Der Historiker und Bischof Liutprand von Cremona (920-972) erwähnt darüber, dass Liutfred über Venedig nach Byzanz reiste.
  • 994 - Mainz erhält seine Privilegien für den Markthandel.

Hochmittelalter[]

Mainz Nuremberg chronicles f 39v

Stadt Mainz (Schedel'sche Weltchronik, 15. Jhd.)

Unter den Handelsplätzen des Heiligen Römischen Reiches nahm Mainz damals den ersten Rang ein und behauptete seine alte Stellung als die wichtigste Station des Handels im Reich zwischen den östlichen Mittelmeerländern und dem nördlichen Mitteleuropa. Der Ruf des Mainzer Handelsmarktes war weiter verbreitet als der anderer Verkehrsplätze, im Süden (Allensbach) wie im Norden (Heimarshausen und Quedlinburg).

11. Jahrhundert[]

  • 1000 - Die Mainzer Privilegien für den Markthandel werden erneuert, später nochmals unter unter Otto III.

12. Jahrhundert[]

  • 1184 - In Mainz findet der erste Reichstag statt.

Spätmittelalter[]

15. Jahrhundert[]

  • 1405 - Kurmainz schließt sich zusammen mit Württemberg, Baden und 17 schwäbischen Städten zum Marbacher Bund zusammen.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Einhardi. Translatio et Miracula SS. Marcellini et Petri. XV l, 250 c. 6
  2. Vgl. Sturmi c. 7, SS. 11 369; 881 genannt Mittelrheinische Übersetzung i, 124
  3. Ekkehard. Cas. s. Galli c. 3, SS. II 97
  4. Die Annales Fuldenses. zum Jahr 881. ed. Friedrich Kurze (1912). S. 97
  5. Simson, Karl der Große. Bd. 2, S. 55 ff.
  6. Hoops, RdgA. aaO. Bd. IV, S. 395 (Verkehrswesen, § 7.)