Marschhufendörfer gehören zu den ländlichen Siedlungsformen. Diese Art von Dörfern sind systematische Kolonisationsanlagen und gehören zu den Reihendörfern mit Hufen im Marschland.
Beschreibungen[]
Im Gegensatz zu den Waldhufendörfern verlaufen Marschhufendörfer geradlinig. Der geradlinige Deich bildet die Dorfstraße. Von ihm gehen, meist nur nach einer Seite, die Grundstücke in regelmäßigen geraden Streifen aus, und geradlinige Kanäle grenzen die Dorfflur ab.
Die Form der Marschhufendörfer hat sich in den Niederlanden herausgebildet. Bei der Besiedlung der Wesermarschen seit 1106 (vgl. Siedlungswesen im Hochmittelalter: Binnenkolonisation) wurde sie von den Holländern bereits fertig ausgebildet mitgebracht. Anschließend verbreitete sie sich dann überall mit der Sumpf- und Marschkolonisation weiter; desgleichen bedient sich die spätere Moorkolonisation bis in die Neuzeit überall desselben Systems mit nur unbedeutenden Abweichungen.
Quellen[]
- Siedlung und Agrarwesen der Westgermanen und Ostgermanen, der Kelten, Römer, Finnen und Slawen (Internet Archive). August Meitzen. Berlin : W. Hertz, 1895. Neuauflage Scientia Verl. (1963). ASIN: B0000BLGVO. Bd. II, S. 329 ff. und 343 ff.
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd I., S. 482 (Art. Dorf). Bd. III, S. 487 (Art. Reihendorf).
Bilderklärung[]
- Bild: Marschhufendorf (Altenwerder bei Hamburg).