Masten dienen auf Schiffen zum Tragen des Segelwerks. Die Anzahl dieser fast senkrechten Bäume richtet sich nach Größe und Zweck der Schiffe.
Beschreibung[]
Der Name des Mastes war anord. sigla, siglutré, ahd. segal-, segilpoum, aengl. mæst, welche Bezeichnung dann in die anderen germanischen Sprachen überging. Der Mast wurde, wie u.a. aus der verschiedenartigen Benennung hervorgeht, in den germanischen Gebieten Mittel- u. Nordeuropas erst verhältnismäßig spät, mit der Einführung des Segels, ein notwendiges Stück der Schiffsausrüstung.
Seine Einrichtung war, wie sich aus den Funden von Tune und Gokstad sowie aus der Saga-Literatur ergibt, in der Regel folgende: Die Länge des Mastes im Gokstadschiff ist nicht genau bekannt, da nur der Mastfuss von ca. 31 cm und der Topp von ca. 19 cm Dicke erhalten sind. Wahrscheinlich betrug sie etwa 13 m, d. h. dreiviertel der Kiellänge, was als allgemeine Regel angesehen werden kann.
Der Fuß des Mastes ruhte in einer starken, auf dem Kiel liegenden und sich der Länge nach über mehrere Spanten erstreckenden Mastspur. Weiter oben erhielt er zudem Halt durch eine ihn umschließende Mastfischung, die auf den Deckbalken befestigt war, d. h. einen dicken, nach vorn und hinten fischschwanzartig abflachenden Holzklotz, dessen Mastloch nach hinten derartig verlängert war, dass der Mast ganz herausgenommen oder zumindest bequem so weit umgelegt werden konnte, dass er schräg auf dem hinteren Rundholzträger ruhte.

Bildstein von Stenkyrka
Am obersten, mit einem knopfartigen Abschluss versehenen Teil; dem Topp des Mastes, war bisweilen eine kleine, ausgezackte Wetterfahne, ein Flügel befestigt, wie die Schiffe auf dem Teppich von Bayeux und auf dem gotländischen Bildstein von Stenkyrka zeigen.
Vom Topp liefen die verschiedenen Stütztaue des Mastes aus, nämlich ein Stag zum Vorsteven und verschiedene Seitenstage oder Wanten etwas rückwärts zu den Bordwänden. Über die Art ihrer Befestigung an letzteren ist nichts bekannt. Aufziehbare Toppkastelle zum Ausguck und für kriegerische Zwecke wurden kaum vor dem 12. Jh. eingeführt, feste Marsen noch später. Alle Masten waren einfache Pfahlmasten. Mehrmastige Schiffe kamen in Nordwesteuropa nicht vor dem 15. Jh. auf.
Arten[]
- Dreimastvollschiff (3 Masten): 1. Fockmast (vorn). 2. Großmast (Mitte). 3. Kreuzmast (hinten)
- Barkschiff (mind. 3 Masten): 1. Fockmast (vorn). 2. Großmast (Mitte). 3. Besanmast (hinterster Mast, der keine Rahen besitzt)
- Briggen und Schuner: 1. Fockmast (vorn). 2. Großmast (hinten)
- Galeassen, Galeoten, Kussen, Besanewer etc.: 1. Großmast (vorn). 2. Besanmast (hinten)
- Viermastvollschiffe: 1. Fockmast. 2. Großmast. 3. Achtermast. 4. Kreuzmast
- Viermastbarken: 1. Fockmast. 2. Großmast. 3. Achtermast. 4. Besanmast.
- Fünfmastvollschiffe: 1. Fockmast, 2. Großmast, 3. Mittelmast, 4. Achtermast, 5. Kreuzmast.
- Fünfmastbarken: 1. Fockmast, 2. Großmast, 3. Mittelmast, 4. Achtermast, 5. Besanmasten.
- Der Achtermast ist der vorletzte Mast auf Vier- und Fünfmastern. Von einigen Reedereien wird der Achtermast auch Hauptmast, Jagermast, Laeiszmast oder Bordesmast genannt.
- Der Mittelmast ist der mittelste Mast auf Fünfmastern.
- Ein Pfahlmast besteht seiner Länge nach aus einem Stück. [1]
Verwandte Themen[]
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Quellen[]
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. III, S. 203.
Einzelnachweise[]
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 416-417.