Mittelalter Wiki
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Mercia (altengl. mierce, myrce; dt. Mercien, auch Südhumbrien) war eines der sieben angelsächsischen Königreiche während der Heptarchie. Der Begriff selbst leitet sich ab von der germanischen Bezeichnung für „Grenzgebiet“. Die Landschaft wurde wahrscheinlich nach ihrer Lage zu den angrenzenden und im 6. Jh. nach Westen zurückgedrängten keltisch-britischen Königreichen benannt oder als Grenzland zwischen Northumbria und Südhumbrien aufgefasst. [1]

Beschreibung[]

Handelswesen[]

Die Bedeutung des Handels zwischen Mercia, damals das bedeutendste englische Königreich, und dem Frankenreich trat zur Zeit des Bruches zwischen den Monarchen im Jahre 790 in Erscheinung. Dieser Bruch dauerte mehrere Jahre, und Erlässe, die von jedem der gereizten Fürsten ausgingen, verboten den Zutritt von Kaufleuten [2]. So teilt Alkuin in einem Brief an den Skoten Colcu seinem Korrespondenten als Gefolgeerscheinung dieser Maßregel mit, dass er die größte Schwierigkeit gehabt hätte, für ihn etwas Öl zu bekommen, das er versprochen hatte [3].

Durch die sich allmählich verbessernden Beziehungen zwischen den Fürsten wurde Pilgern gestattet, das Frankenreich auf dem Wege nach Rom zu passieren. Aber Karl der Große „fand unter diesen Pilgern manche, die sich mit der Absicht, Handel zu treiben, fälschlich darunter mischten, auf Gewinn abzielend, nicht der Religion dienend". Nach vielen Briefen Offas von Mercien schreibt Karl der Große im April 796, dass er an geeigneten Plätzen von diesen falschen Pilgern Abgaben erheben will, wie sie das Gesetz verlangt. [4] [5]

Aber den Untertanen von Offa, die nach der alten Handelsgewohnheit gesetzmäßig als Kaufleute in seinem Reich leben, will Karl Schutz und Zutritt zu seinen Gerichtshöfen gestatten. Er fordert die gleiche Hilfe für jeden seiner Untertanen, der in Offas Reich unrechtmäßig behandelt wird. Offa hatte eiligst Mühlsteine von einer gewissen Länge aus Paris erbeten [6]. Diese werden mit Erleichterungen für den Transport versprochen, und als Gegengabe ersucht Karl der Große, dass Kleidungsstücke, die von England seinen Untertanen gesandt werden, wieder in der alten Länge gemacht werden.

Zeitlinie[]

6. Jahrhundert[]

  • ca. 585 - Creoda (?) wird König von Mercia.
  • 593 - Pybba wird König von Mercia.

7. Jahrhundert[]

  • 606 - Ceorl (?) wird König von Mercia.
  • 626 - Penda wird König von Mercia.
  • 635 - Eowa wird König von Mercia.
  • 653 - Peada von Mercien wird Unterkönig der Mittelangeln.
  • 655 - Oswiu von Northumbria wird König von Mercia. Peada wird Unterkönig in Südmercia.
  • 658 - Wulfhere wird König von Mercia.
  • 675 - Aethelred wird König von Mercia.

8. Jahrhundert[]

  • 704 - König Æthelred von Mercia dankt ab. Cenred wird neuer König von Mercia.
  • 709 - Ceolred wird König von Mercia.
  • 716 - Ceolwald (?) wird König von Mercia. Aethelbald wird König von Mercia.
  • 733 - König Aethelbald von Mercia erobert bei einem Vorstoß gegen Wessex Teile des heutigen Somerset.
  • 757 - Beornrad wird König von Mercia. Offa wird König von Mercia.
  • 787 - Ecgfrith wird (Mitherrscher) von Mercia.
  • 796 - Cenwulf wird (Mitherrscher) von Mercia.

9. Jahrhundert[]

  • 821–823 Ceolwulf I. von Mercien
  • 823–825 Beornwulf von Mercien
  • 826–827 Ludeca
  • 827–829 Wiglaf von Mercien
  • 829 - Egbert von Wessex erobert das bis dahin dominierende Mercia und Northumbria. So begründet er das Königreich England.
  • 830–840 Wiglaf von Mercien
  • 840–852 Beorhtwulf
  • 852–874 Burgred
  • 873–879 Ceolwulf II. von Mercien
  • 879–911 Ealdorman Æthelred (Vize-König)
  • 886 - Begründung des Danelag in Northumbria, East Anglia und Teilen von Mercia.

10. Jahrhundert[]

Quellen[]

  1. 1,0 1,1 Wikipedia: Mercia (Version vom 25. Apr. 2015‎)
  2. The history of England from the earliest times to the Norman conquest (Internet Archive). Thomas Hodgkin. London : Longmans, Green (1906). S. 252
  3. M. H. G., Epistolae II 32
  4. M. H. G., Epistolae IV 145
  5. Councils and Ecclesiastical Documents relating to Great Britain and Ireland (Internet Archive). Arthur West Haddan and William Stubbs. London : Oxford, Clarendon press, 1873. Bd. III, S. 496
  6. An introduction to English economic history and theory (Internet Archive), William James Ashley. London, Rivingtons, 1894. S. 36
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