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Der Merkesmann (anord. merkismaðr - 'Bannerträger') war in der Frühzeit der nordischen Monarchie der höchste Hofbeamte im Beamtenwesen Nordeuropas.

Beschreibung[]

Dem Merkesmann wurde das königliche Banner anvertraut; bei Seegefechten hielt er es im Bug des königlichen Schiffes. Das Gesetz verlangte, dass er immer in der Nähe des Königs sein sollte. Er sollte in dem königlichen Hause schlafen, auf des Königs Schiff oder auch wo immer der König war. Bei Hofe war er Richter oder Schiedsrichter, und die Neigung ging dahin, seine richterlichen Obliegenheiten zu vermehren. Im 13. Jh. sank seine Würde. Sowohl der Staller als der Kanzler hatten ihn überholt. Das Amt erlosch im Jahre 1320.

Zeremoniell[]

Bei der Ernennung des Bannerträgers sah das Hofgesetz bestimmte Zeremonien vor, die für das mittelalterliche Hofzeremoniell vorbildlich waren. Die Bannerträger empfingen ihr Amt in derselben Weise wie der Kanzler bei einer gemeinsamen Versammlung der Hofbeamten. Der Kandidat empfing das Banner als Symbol aus des Königs Hand, kniete nieder und schwur, treu zu dienen, besonders zu verschweigen, was der König geheim zu halten wünschte. [1]

Verwandte Themen[]

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Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Hoops, RdgA. aaO. Bd. II, S. 550 ff. (Artikel: Höfisches Leben)