Mittelalter Wiki
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Als Mi-parti bzw. Mi-partitum (halb-geteilt) bezeichnet eine farbliche Zweiteilung des Gewandes (z.B. Wappenrock oder Beinkleider). Diese eigentümliche Mode erstreckte sich vom 11. bis ins 16. Jh. [1]

Beschreibung[]

Das Mi-parti spielte eine große Rolle in den mittelalterlichen Trachten der Männer.

Frühmittelalter[]

Die frühesten Darstellungen von Mi-parti-Kleidung im mitteleuropäischen Raum reichen zurück in das frühe 9. Jh., wo z.B. im Stuttgarter Psalter (um 820-830) u.a. in der Darstellung des Königspaares auf Blatt 57v die Beinkleidung des Königs aus zweierlei Farben zusammengesetzt ist. [2]

Auch im 10. Jh. kam es an den Bein- und Fußbekleidungen in Anwendung, und zwar so, dass jeder Beinling, jeder Stiefel zur Hälfte von einer anderen Farbe war.

Hochmittelalter[]

Im 11. und 12. Jh. des Hochmittelalters wurde bereits eine Farbsymbolik an Kleidungsstücken verwendet, da es nur wenige Menschen gab, die lesen und schreiben konnten. Daher wiesen denn die Kleiderfarben auf einen bestimmten Stand oder eine Gruppe hin und so kommen im 11. Jh. auch beide Hälften eines Rockes, von oben nach unten geteilt, in verschiedenen Farben vor.

Spätmittelalter[]

Das Mi-Parti fand dann zunehmend ab dem 13. und 14. Jh. Jh. bei Beinlingen Anwendung und dehnte sich dahin aus, dass die Kleider der Männer, besonders der Vasallen, die Einteilung der Wappenschilder ihrer Lehnsherren nachahmten, also auch horizontal geteilt, quadriert oder mehrmals gespalten und gequert wurden.

Bis zum 15. Jh. hatte sich daraus eine wahre Farbsymbolik entwickelt, mit dem unter anderem die Gemütsverfassung des Trägers ausgedrückt wurde. Dazu kam noch eine Verschiedenheit des Stoffes an ein und demselben Kleidungsstück.

Renaissance[]

Im 16. Jh. beschränkte sich das Mi-Parti dann nur noch auf die verschiedenen Stoffe und Farben der Puffe, Schlitze, Aufschläge etc. Gegen Ende des 16. Jh. verschwand das Mi-Parti aus der Mode; es blieb allerdings Narrenattribut und ist bis heute im Kostüm der Narren erhalten.

Quellen[]

Wikipedia
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Einzelnachweise[]

  1. Hefner-Alteneck, Trachten, Kunstwerke. aaO. Bd. II, S. 19. Tafel 111
  2. Hefner-Alteneck, Trachten, Kunstwerke. aaO. Bd. 1, Taf. 22, 24, 26.
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