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Das Minnekästchen von Sigmaringen ist ein Holzkästchen mit der Darstellung einer Minneburg aus dem Ende des 13. bzw. dem Anfang des 14. Jhds. Es befindet sich in der Fürstlich Hohenzollernschen Sammlung im Museum Schloss Sigmaringen.

Beschreibung[]

Dieses Holzkästchen war vermutlich zur Aufbewahrung von Brautgeschenken bestimmt. Das erhabene, bemalte und teilweise vergoldete Bildwerk auf dem Deckel, wie auf den vier Seitenwänden zeigt die im Mittelalter so beliebte und häufig wiederkehrende Darstellung der Minneburg, welche von Frauen verteidigt und von Rittern erstürmt wird.

Die Technik dieses Werkes besteht, wie auch bei ritterlichen Wappenschilden, in einer kreide- und kittartigen Masse, die mit Leinwand unterlegt, aus Formen gepresst, aufgesetzt und teilweise aus freier Hand bearbeitet wurde. Die Figuren in der größeren Darstellung auf dem Deckel wiederholen sich in sehr ähnlicher Weise auf den vier Seitenflächen. Der Rand des Deckels zeigt ringsum eine Reihe von Wappenschilden mit willkürlicher heraldischer Bemalung, und bezeichnen wohl das Rittertum im Allgemeinen.

Bemerkenswert ist, dass die Ritter nur durch ihren Schild gekennzeichnet sind. Sie tragen, ähnlich den Frauen, ein langes Kleid, die „Cotte" (bzw. „Schaube"), heraldisch bemalt. Leider hat dieser interessante Überrest mittelalterlichen Kunstwerkes bei seinem früheren Besitzer durch Abwaschung mit heißem Wasser sehr gelitten. Da sich aber die Figuren und Einzelheiten darauf mit wenig Abänderung wiederholen, so können Forscher durch Vergleich der beschädigten Teile mit den vorhandenen in den Stand gesetzt, das Ganze in seinem ursprünglichen Zustand darstellen.

Kästchen Minneburg, Sigmaringen, Trachtenkunstwer03hefn Taf.156A

Quellen[]

Einzelnachweise[]