Die Mondsee-Gruppe oder auch Mondseekultur existierte in der späten Jungsteinzeit (bzw. Kupfersteinzeit), von etwa 3.800 bis 3.300 v. Chr. im Salzkammergut und angrenzenden Gebieten. Der sog. Mondsee-Typus ist eine der Leitformen der steinzeitlichen Keramik. [1]
Beschreibung[]
Keramik[]
Als Mondsee-Gruppe bezeichnet man die spätneolithische bzw. kupferzeitliche Keramik der ostalpinen Pfahlbauten (im Mondsee, Attersee und Laibacher Moor). Sie durch ihre oft sehr tief eingestochenen und weiß ausgefüllten Ornamente sowie durch deren eigentümlichen Gefäßformen gekennzeichnet wird.
Diese Ornamentik ist in den einzelnen Lokalitäten allerdings ziemlich verschieden und die Gefäßformen heben sich besonders von anderen, meist älteren Gruppen der Bandkeramik deutlich ab.
Charakteristisch für diese Gruppe ist der sog. Rahmenstil, im Unterschied von der ringsumlaufenden, aus gleichartigen Elementen bestehenden Dekoration der eigentlichen Bandkeramik, das Fehlen solcher Bänder, vor allem auch des Spiralbandes und das Auftreten isolierter Ornamentfiguren in Umrahmung oder ohne solche, zuweilen in metopenartiger Gliederung.
Kulturelle Einordnung[]
Die Mondsee-Gruppe reicht vom Quellgebiet der Bosna (wo sie dicht neben der Umlaufstil-Keramik von Butmir, aber räumlich scharf von dieser getrennt, vorkommt) über Slawonien und die Ostalpen hinweg bis Nordböhmen und Westdeutschland und hat weiteren deutlichen Anschluss nach Norden an die Keramik der Megalithgräber Dänemarks, nach Süden an einzelne Erscheinungen der mykenischen Vasenmalerei Griechenlands. Namentlich aber zeigt die keramische Dekoration aus dem Mondsee manchmal bis ins Kleinste gehend Übereinstimmung mit dem Zierstil der Tongefäße aus der Kupferbronzezeit Zyperns.
Da mit der Keramik der Mondsee-Gruppe in den Ostalpen und weiterhin auch andere Steinbeilformen, Siedelungsarten und wirtschaftliche Grundlagen verknüpft sind, darf man sie wohl einem anderen Volkselement zuschreiben, als den Besitzern der Bandkeramik im engeren Sinne. Die lokalen Verschiedenheiten innerhalb der Mondsee-Gruppe, wie z.B. zwischen der Keramik der oberösterreichischen Pfahlbauten einerseits, der Laibacher, slawonischen und bosnischen andererseits, deuten auf zeitliche Unterschiede hin.
Galerie[]
Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. III, S. 236 f.
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Mondseekultur (DE). Version vom 17.05.2021.