Moses Maimuni bzw. Mosche ben Maimon (* um 1135/1138; † 1204), kurz Maimonides, war war ein jüdischer Philosoph, Rechtsgelehrter und Arzt. Er gilt als bedeutender Gelehrter des Mittelalters und als einer der bedeutendsten jüdischen Gelehrten aller Zeiten. [1]
Beschreibung[]
Moses Maimuni war der weitaus bekannteste und einflussreichste jüdische Philosoph des Mittelalters, sowie ein Zeit- und Heimatsgenosse des Averroës. Sein philosophisches Hauptwerk hieß "Leitung der Zweifelnden" oder "Führer der Verwirrten" und wollte denen, die durch Beschäftigung mit der Philosophie den Glauben verloren hatten, zeigen, wie sie sich ihn auf wissenschaftlichem Wege wieder aneignen konnten. Das Werk wurde in arabisch geschrieben und ins Hebräische, Lateinische und Deutsche übersetzt.
Als Sohn des Richters Maimun war Moses ein klügerer Vermittler als ursprünglicher Denker. Auf wissenschaftlichem Gebiet galt ihm Aristoteles als zuverlässiger Führer, auf religiösem Gebiet wurde dessen Autorität durch die Offenbarung eingeschränkt; doch wollte er biblische Stellen, die der Vernunft widersprechen, allegorisch gedeutet wissen. Gott war für ihn über alle Natur und Körperlichkeit erhaben, sein Wesen unerforschlich. In der Ethik legt er besonderes Gewicht auf die Willensfreiheit und das Tun des Guten um seiner selbst willen.
Das höchste Gut war für Maimonides die Erkenntnis der Wahrheit. Der Sinn und Zweck aller Weisheit aber war die Sittlichkeit. Die dianoëtischen Tugenden schätzte er demgemäß höher als die ethischen, wie Aristoteles, mit dem er auch die richtige Mitte pries. Wegen seines Rationalismus von den orthodoxen Rabbinern vorübergehend heftig angegriffen, gewann er schließlich doch einen fast unbestrittenen und noch heute andauernden wohltätigen Einfluss auf seine Glaubensgenossen. [2]
Quellen[]
- H. Cohen, Charakteristik der Ethik Maimunis. Leipzig 1908.
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Maimonides
- ↑ Geschichte der Philosophie, Band 1 (Zeno.Org). Karl Vorländer. Leipzig 1903. 5. Auflage, Leipzig 1919. S. 488 f.: Die Philosophie des Mittelalters. Zweiter Abschnitt - Die Scholastik.