Mittelalter Wiki
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Die Motte (frz. für Erdhaufen, engl. moated mound) bzw. Turmhügelburg, Erdhügelburg oder auch Spitzwallburg ist ein vorwiegend in Holzbauweise errichteter mittelalterlicher Burgentyp, dessen Hauptmerkmal ein künstlich angelegter Erdhügel mit einem meist turmförmigen Hauptgebäude ist. [1]

Beschreibung[]

Durch die künstliche Aufschüttung des Hügels unterscheidet sich die Motte von der Turmburg, die natürliche Erhebungen nutzte. Diese Art von Befestigungsanlage aus Holz und Erde entstand in Deutschland im 10. und 11. Jh., da sich solche quadratischen und kreisrunden Burganlagen mit einer geringen Zahl von Soldaten verteidigen ließen.

In England wurde diese Konstruktion mounds bzw. moated mounds genannt, während die mittelalterliche lateinische Bezeichnung mota lautet. [2]

In England galten die moated mounds lange als sächsisch, doch erwiesen sie sich zu Beginn des 20. Jhds. als normannisch. Normannisch heißt eine solche Befestigung im Ganzen bretasches, der Hügel allein motte, der ebene Vorraum bayle oder bailey. Die französische Motte entspricht der romanischen Veste mit dem Hauptturm (Bergfried) in der Mitte des viereckigen Burghofes und einfachen Linien der äußeren Umwehrung.

Moated Mounds[]

Die Moated Mounds sind eine Art von Erdschanzen, die sich besonders in England und in der Normandie häufig finden. Eine solche Schanze besteht aus einem künstlich hergestellten Erdhügel, mit dem eine äußere Umzäunung verbunden ist. Das Ganze wird von einem Graben umgeben, an dessen äußerem Rande sich ein Erdwall befindet, während der Graben auch den Erdhügel von der äußeren Umzäunung trennt. Es war kein Mauerwerk vorhanden, aber durch ausgedehnte Verwendung von Holzpalisaden wurde das Ganze zu einer verteidigungsfähigen Festung und Wohnstätte.

Die moated mounds in Großbritannien, die man früher für die Sitze der angelsächsischen Fürsten oder Stammeshäuptlinge hielt, gelten heute allgemein als die befestigten Wohnsitze der normannischen Grundherren, die sich nach der Normannischen Eroberung ab 1066 im Lande ansiedelten und eines verteidigungsfähigen Sitzes bedurften, der leicht hergestellt werden konnte, sie aber schützte gegen Angriffe von seiten der Bevölkerung.

In der Normandie selbst stellen sie die Festungen der Barone dar, von deren Unabhängigkeit und ungestümem Wesen wir aus den Anfängen Wilhelms des Eroberers lesen. Der Teppich von Bayeux hat uns Darstellungen von vielen dieser Burgen aus Erde und Holz erhalten, und wir sehen dort, dass der Hügel selbst, in der Normandie „motte“ genannt, von einem festgefügten Burgturm aus Holz gekrönt wurde, der mittels einer hölzernen, den Graben überspannenden Zugbrücke zugänglich war. Auch die äußere Umzäunung wurde durch Palisaden geschützt. [3]

Galerie[]

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Quellen[]

Einzelnachweise[]

<references>

  1. Wikipedia: Motte (Burg)
  2. Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2. Stuttgart, Leipzig 1905., S. 405-408.
  3. Hoops. RdgA. aaO. Bd. III, S. 232 f. (Moated Mounds)
  4. Burgenkunde (Internet Archive). Otto Piper. Weidlich, Year 1895