Die Myrginge waren ein nordgermanischer Teilstamm der Sueben, deren Existenz durch die Widsith-Dichtung überliefert wurde. Der Autor dieser Dichtung, Widsith, war selbst Mitglied der Myrginge. Laut der Dichtung pflegte dieser Stamm eine alte Nachbarschaft und Stammesverwandtschaft zu den Langobarden.
Die Widsith-Dichtung[]
Die Myrginge wohnten nach der Offa-Episode in der Widsith-Dichtung (ab Vers 35) südlich des Fifeldor:
„Ane sweorde merce gemærde wið Myrgingum bi Fifeldore; heoldon forð siþþan Engle ond Swæfe, swa hit Offa geslog.“
– Widsith: Vers 41-44
Die Identifizierung des Namens Fifeldor mit der der Eider, Egidora ist jedoch umstritten. Die Myrginge waren südliche Nachbarn der Angeln im mittleren Holstein und zwar als eine Abzweigung der Swæfe = Sueben (V. 44), da westlich Sachsen wohnten. Etymologisch gehört der Name wohl zu altengl. myrge. Der österreichische Germanist Rudolf Much (1862–1936) bezog den Namen der Myrgingas auf den Stamm der Sachsen selbst, bzw. einen sächsischen Teilstamm. [1]
Quellen[]
- Volltext: Widsith auf Wikisource
- Widsith: A Study in Old English Heroic Legend (Cambridge Library Collection - Literary Studies). Raymond Wilson Chambers. Cambridge University Press; Auflage: Reissue (31. Oktober 2010). ISBN-10: 1108015271. ISBN-13: 978-1108015271.
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 4. Von Johannes Hoops, 1918—1919. S. 520 ff.
Einzelnachweise[]
- ↑ Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 4. Johannes Hoops, 1918—1919. S. 60 ff, Art. Sachsen, §2.