Namenszauber gehören genau wie die verwandten Bildzauber zu den sog. Übertragungszaubern.
Beschreibung[]
Der Namenszauber gehört in das Gebiet der schädigenden Zauber. Dabei deckte sich der Name eines Menschen ganz mit seinem Träger, und die Verwünschung des Namens wurde zur Verwünschung der Person. Wer jemandem Gutes oder Böses wünschte, brauchte nur den Namen zu nennen, wenn der Wunsch in Erfüllung gehen sollte.
Daher verheimlichte z.B. auch Sigurd der Drachentöter in der Völsungensaga dem Drachen Fafnir seinen Namen, als er ihm die Todeswunde beibrachte, denn der Fluch eines sterbenden Menschen hatte doppelte Kraft. Dazu berichtet die Sage: „Es war in der heidnischen Zeit der Glaube, dass das Wort eines Sterbenden große Macht habe, wenn er seinen Feind mit Namen verwünsche." (Fafnismal, Kap. 2). Und in der Göngu-Hrólfs saga [1] steckt der Zwerg Möndull dem tödlich verwundeten Zauberer einen Knebel in den Mund, damit er nicht seinen Gegner Hrólf noch verfluche (Fas. III 344).
Über das ganze germanische Gebiet verbreitet war auch der Glaube, dass ein Zauberkundiger selbst Tote mithilfe ihres Namens erwecken und mit ihnen verkehren könne, besonders um die Zukunft und ferne Dinge von ihnen zu erfahren.
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Quellen[]
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. I, S. 4 (Art. Aberglaube), Bd. IV, S. 580 (Art. Zauber, § 8.)
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Göngu-Hrólfs saga (engl.)