Mittelalter Wiki
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Das Kollegiatstift Neumünster in Würzburg (Bayern) wurde als doppelchörige romanische Basilika mit zwei Querhäusern erbaut und später barock umgestaltet.

Beschreibung[]

Nachdem der Frankenapostel Kilian im Jahre 683 den Märtyrertod in Würzburg erlitten hatte, ließ der erste Bischof Würzburgs, der hl. Burkard, an der Stelle, wo der Apostel mit seinen Gefährten Colonat und Tolnan, ermordet worden, um das Jahr 745 eine Kirche erbauen, in welcher die Gebeine dieser Märtyrer beigesetzt wurden. Diese Kirche, wahrscheinlich von Holz gebaut, ging im jedoch bereits im folgenden Jahrhundert durch einen Brand zu Grunde.

Die heutige an der alten Stelle erbaute, jedoch größtenteils im vorigen Jh. modernisierte Kirche, wurde erst im 12. Jh. gegründet; indessen mag die vorhandene Krypta mit dem Kiliansbrunnen noch von der, vom Bischof Heinrich I. (f 1018) erbauten Kirche herrühren. Der hier abgebildete Altar steht frei in der Mitte der Krypta. Die ursprüngliche obere Deckplatte fehlt.

Um 1057 gründete dann Bischof Adalbero von Würzburg das Stift Neumünster und weihte es dem Evangelisten Johannes. Fertiggestellt wurde sie erst im 12. Jh. Indessen mag die vorhandene Krypta (Kiliansgruft) mit dem Kiliansbrunnen noch von der, vom Bischof Heinrich I. († 1018) erbauten Kirche herrühren. Ende des 17. Jhs. wurde die Stiftskirche barock umgestaltet und gelangte 1803 im Zuge der Säkularisation in Bayern in Staatsbesitz.

Sehenswürdigkeiten[]

Kiliansaltar[]

In der Kiliansgruft der Neumünsterkirche zu Würzburg befindet sich ein Kastenaltar mit Blattkapitellen aus Sandstein, aus dem Übergang des 12. in das 13. Jh. Heute trägt er den Mitte der 1980er Jahre von Heinrich Gerhard Bücker gefertigten Kiliansschrein. [1] Der Altar selbst steht frei in der Mitte der Krypta. Die ursprüngliche obere Deckplatte fehlt.

Man kann annehmen, dass dieses Monument, nach Art der früheren Sarkophage oder Hochgräber, die Gebeine dieser Heiligen enthielt, welche später in die nahegelegene Domkirche verlegt wurden. Auf den längeren Seitenflächen befinden sich sieben stark vorspringende, fast freistehende Säulen im romanischen Stil, in schlankeren Verhältnissen, als man sie gewöhnlich findet.

Sie tragen mit ihren zierlichen Kapitälen, deren Laubornamentik viele Abwechslung zeigt, das gleichfalls stark vorspringende Gesimse. Nachdem die Gebeine entfernt und dieses Grabdenkmal als Kiliansaltar bezeichnet wurde, ist die runde Öffnung, welche im untern Teil außerhalb der Mitte, durch dieses Monument führt, wohl erst in späterer Zeit hergestellt worden und diente den Büßenden zum Durchschlüpfen.

Gemäß dem Baustil jener Zeit war dieses Denkmal ursprünglich bemalt, und es ist wahrscheinlich, dass in den architektonischen Ornamenten das Laubwerk, vergoldet auf blauem Grunde, noch eine Beibehaltung der alten Bemalung ist und dass die Flächen zwischen den Säulen auch bemalt waren. Jedoch ist von der Bemalung der letzteren keine Spur mehr vorhanden, sondern man sieht auf denselben eine wohl aus dem 17. Jh. stammende und unterdessen wieder öfter restaurierte Bemalung: Johannes der Täufer, der Engel mit dem Schweißtuch, die drei hl. Frauen zum Grabe Christi gehend und ein Wächter.

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]