Die Njalssaga (Die Geschichte von Njáll), auch Saga von der Brenna Njálls oder Saga von Njal und dem Mordbrand, ist eine berühmte Islandsaga. Hauptfiguren sind u.a. Starkad Börksohn, Gunnar Hamundsohn und König Frode von Dänemark. Auch die aus dem Nibelungenlied bekannten Gestalten von König Gunther und Siegfried von Xanten tauchen darin auf.
Beschreibung[]
Die Saga von Njal ist eine um das Jahr 1000 handelnde Prosaerzählung, deren tragischer Höhepunkt davon berichtet, wie der Bauer und Rechtsgelehrte Njal zusammen mit seinem Haushalt auf einem Hof im Süden Islands verbrannt wird. Aufgezeichnet um 1280 ist sie nicht nur der umfangreichste, sondern auch künstlerisch bedeutendste Text aus der Blütezeit der Isländersagas, und sie gilt als Islands bleibender Beitrag zur Weltliteratur. [1]
Inhalt[]
In der Saga von Brennu-Njáll erzählt der anonyme Autor von einem permanenten Widerspiel der Kräfte von Freundschaft und friedliebendem Ausgleich auf der einen und einer von der Gesellschaft geforderten Pflicht zu Bestrafung und Rache auf der anderen Seite. Gunnars und Njálls Freundschaft wird durch eine Kette tödlicher Zwischenfälle auf zunehmend härtere Belastungsproben gestellt, sie bewährt sich, bis eine übermächtige Koalition von Feinden Gunnar zur Strecke bringt, nicht zuletzt weil er sich weigert, einen von Njáll für ihn vor Gericht ausgehandelten Vergleich zu erfüllen.
Dreh- und Angelpunkt allen Geschehens ist immer wieder die Frage, ob, wie und mit welchen Mitteln ein Individuum in kritischen Konfliktsituationen seine persönliche Integrität und Unverletzlichkeit, das, was man früher seine Ehre genannt hätte, bewahren kann. Die Menschen sind als ausgeprägte Individuen dargestellt, eingebunden in Verwandtschafts- und Freundschaftsbeziehungen. Die höchste Strafe, die die Gesetze des isländischen Freistaats zur Sagazeit vorsahen, war die vollständige Verstoßung aus der Gemeinschaft: die große Acht sollte schließlich auch die Männer treffen, die sich verbündeten, um gegen Njáll und seine Söhne vorzugehen, mit Feuer und Schwert. Einen solchen Überfall, bei dem man das Haus des Angegriffenen mit seinen Bewohnern darin niederbrannte, nannte man eine Brenna. Doch der nächste Rächer folgte den Mordbrennern bald wie ein Schatten. [2]
Quellen / Volltexte[]
- Icelandic Saga Database: Die Nialssaga. 1878, German, transl. J. Claussen, from the original 'Brennu-Njáls saga'.
- Die Geschichte von Njáll (Njáls saga). Hrsg. als Die Njalssaga. Leipzig 1878.
- "Njals Saga. Die Saga von Njals und dem Mordbrand". Lit-Verlag 2005. Englische Übersetzung: „Njal's Saga: Or, the Story of Burnt Njal“ , Dover Publications Inc., 358 S.
Einzelnachweise[]
- ↑ Njals Saga. Die Saga von Njals und dem Mordbrand.. Hans P. Naumann. Lit Verlag; Auflage: 3. Auflage. (13. Januar 2011). ISBN-10: 3825884163. ISBN-13: 978-3825884161
- ↑ Literaturbüro Ostwestfalen-Lippe: Island Sagas Texte; Karl-Ludwig Wetzig.