In den Skandinavien nahm eine rationelle Obstbaumzucht erst mit der Einführung des Christentums im 11. Jh. und der Gründung von Klöstern ihren Anfang.
Beschreibung[]
In Dänemark erwarb sich besonders ein französischer Mönch, Wilhelm aus dem Kloster der hl. Genovefa in Paris, der 1165 vom Bischof Absalon ins Land berufen wurde und 1202 auf Seeland starb, , große Verdienste um die Entwicklung der Garten- und Obstkultur.
Wie eng auch in Norwegen die Einführung des Obstbaus mit der Gründung der Klöster verknüpft war, ergibt sich daraus, daß die ausgedehntesten und schönsten Obstgartens Norwegens sich noch heute an den Stellen finden, wo früher Klöster gestanden haben. Von den Klostergärten aus verbreitete sich der Obstbau, genau wie die Gartenkultur, dann allmählich über das Land. Auch in den Gesetzen wird der Obstgarten (aldensgarðr) mehrfach erwähnt.
Literarische Quellen[]
Von Obstarten werden in der altnordischen Literatur Äpfel, Birnen und Pflaumen erwähnt, aber nur der Apfel (anord. epli, æpli) wurde allgemeiner kultiviert. Äpfel und Apfelgärten (anord. eplagarðdr, epligarðr) werden in den alten Gesetzbüchern Norwegens, Schwedens und Islands häufig genannt und in den Schutz des Gesetzes genommen. In einem Erlaß König Hakon Magnussons vom 14. Nov. 1316 ist von einem königlichen Apfelgarten in Bergen die Rede (NGL. III 122). Auch in den Verzeichnissen der zehntenpflichtigen Gartenfrüchte wird der Apfel fast überall aufgeführt.
Die Birne (anord. pera) wird in den Thulor (V. 437) und in der Karlamagnussaga (Kap. 14, 1), die Pflaume (anord. plóma) nur in den Thulor (V. 430) genannt. Von anderen Obstarten erfahren wir nichts. Diese Tatsache und besonders der Umstand, daß in den Gesetzen nur der Apfel eine Rolle spielt, zeigt deutlich, daß den anderen Obstarten, soweit sie überhaupt vorhanden waren, irgend eine größere Bedeutung in altnordischer Zeit nicht zukam.
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Quellen[]
- Waldbäume und Kulturpflanzen im germanischen Altertum (Internet Archive). Johannes Hoops. Straßburg 1905. S. 168, 173, 189.
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. III, S. 356 ff., § 14 f.