Mittelalter Wiki
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Das Oströmisches Reich, das spätere Byzantinische Reich, entstand im Jahre 395 n. Chr. als Kaiser Theodosius das Imperium Romanum unter seinen zwei Söhnen aufteilte und Arcadius, dem jüngeren, Kleinasien, Syrien, Pontus, Ägypten, Thrakien, Mösien, Makedonien, Griechenland und Kreta gab, mit der Hauptstadt Konstantinopel.

Beschreibung[]

Die Geschichte des Oströmischen Reiches beginnt eigentlich mit Kaiser Konstantin I. dem Großen (324–337), der dem öströmischen Reich eine einheitliche monarchische Gewalt gab, die unumschränkt über das ganze Reich gebot. Der kaiserliche Thron war von religiöser Weihe umflossen, der Kaiser galt als geheiligte Person, und dieses heilige Gepräge wurde auch jeder Regierungshandlung erteilt.

Die kaiserliche Allgewalt stützte sich auf die Militärmacht im Staat, der kein Senat und keine Aristokratie mit ihrem althergebrachten Ansehen entgegentreten konnte. Dem Militär stand ein Beamtenheer zur Seite, welches das ganze Land verwaltete und in dem die Autonomie der Provinzen untergegangen war. Die politische Einheit des Reiches wurde von der kirchlichen Einheit begleitet, die sich beide in der Person des Kaisers vereinigten.

Außerdem waren die Byzantiner die Erben der römischen Zivilisation in Kunst, Wissenschaft, Gewerbe, Handel, was ihnen Überlegenheit verschaffte. Dieses frühbyzantinische Reich ging Mitte des 7. Jhs. fließend in das → Byzantinische Reich über. [1]

Zeitlinie[]

4. Jahrhundert[]

  • 330 - Kaiser Konstantin der Große verlegt seine Residenz nach Byzanz, das in Konstantinopel umgetauft wird.
  • 395 - Teilung des Römischen Reiches in Weströmisches und Oströmisches Reich. Arcadius wird oströmischer Kaiser von Byzanz.

5. Jahrhundert[]

  • 441 - Die Hunnen unter Attila fallen in die illyrischen Provinzen des Oströmischen Reiches ein.

6. Jahrhundert[]

  • 527 - Justinian I. wird Kaiser des Oströmischen Reiches in Byzanz.
  • 532 - Nika-Aufstand in Konstantinopel gegen den Kaiser Justinian I..
  • 534 - Der oströmische Feldherr Belisar zerstört das Vandalenreich in Afrika.
  • 536 - Der oströmische Feldherr Belisar erobert das von den Ostgoten gehaltene Unteritalien und bemächtigt sich Roms. Damit ist das alte Römische Reich für kürzere Zeit wieder hergestellt.
  • 552 - Zweiter Gotenkrieg: Der oströmische Feldherr Narses vernichtet mit Hilfe der Langobarden das Heer der Ostgoten unter ihrem König Totilas in der Schlacht von Busta Gallorum.
  • 554 - Schlacht am Volturnus. Ein Heer aus Alemannen und Franken fällt in Italien ein und wird von den Armeen des Oströmischen Reiches vernichtet.
  • 565 - Tod des oströmischen Kaisers Justinian I. (In einigen Quellen Ende der Spätantike).

7. Jahrhundert[]

  • 610 - Der byzantinische Kaiser Herakleios kämpft gegen die Perser und die Awaren.
  • 641 - Übergang des Oströmischen zum → Byzantinischen Reich.

Kleidung[]

Eine gute Darstellung vom Charakter der Kleidung der frühchristlichen Zeit im Oströmischen Reich geben die Darstellungen des Kaisers Justinian I. († 565) und seiner Frau Theodora I. († 548) in der Kirche San Vitale in Ravenna. Diese Tracht war vergleichsweise einfach und von der späten Römerzeit bis in das 10. Jh., wo die Einflüsse des Christentum ausgeprägter wurden, wenig dem Wechsel unterworfen.

Nur die Fußbekleidung wich bei den Männern wie Frauen von jener der antiken Römerzeit ab. Allerdings ist von Bestandteilen der Trachten, abgesehen von vereinzelten Waffenstudien, wenig überliefert worden, da im Großteil der Gräberfunde nur Schmuckgegenstände, wie Fibeln, Agraffen, Armspangen, Perlen aus Glas und gebranntem Ton überdauerten. Einzelne Überreste von gemusterten Seidenstoffen haben sich, wenn auch als große Seltenheiten, erhalten, da man mit solchen schon in frühchristlicher Periode Reliquien umhüllte.

Die hier vielfach erscheinenden, vereinzelt stehenden breiten langen Streifen in dunkler Farbe auf heller Kleidung war eine besondere und stets wiederkehrende Eigentümlichkeit, ebenso die viereckigen Stücke, welche aus einem anderen Stoff geschnitten in die Mäntel der Männer eingesetzt wurden und verschiedene Rangabstufungen bezeichneten. Die Bischöfe trugen vor dem 11. Jh. noch keine Inful, wie hier Maximianus. [2]

Oströmische Kaiser[]

  • Konstantin I. der Große (324–337), Herrscher des Gesamtreichs
  • Konstantin II. (337–361), Herrscher des Gesamtreichs (350/353–360)
  • Julian (361–363), Herrscher des Gesamtreichs
  • Jovian (363–364), Herrscher des Gesamtreichs
  • Valens (364–378)
  • Procopius (365–366), Gegenkaiser in Konstantinopel
  • Theodosius I. (379–395), ab 392/394 Herrscher des Gesamtreichs
  • Arcadius (395–408)
  • Theodosius II. (408–450), 423 nominell Herrscher des Gesamtreichs
  • Markian (450–457), ab 456 nominell Herrscher des Gesamtreichs
  • Leo I. (457–474), 465–467 und 472–473 nominell Herrscher des Gesamtreichs
  • Leo II. (474)
  • Zenon (474–491), ab 480 nominell Herrscher des Gesamtreichs
  • Anastasios I. (491–518)
  • Justin I. (518–527)
  • Justinian I. (527–565)
  • Justin II. (565–578)
  • Tiberios I. (578–582)
  • Maurikios (582–602)
  • Phokas (602–610)
  • Herakleios (610–641) [3]

Verwandte Themen[]

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Quellen[]

  1. Herders Conversations-Lexikon (Zeno.org). Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 738-740.
  2. Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Band 1) : nach gleichzeitigen Originalen. Jakob Heinrich von Hefner-Alteneck. Frankfurt am Main : H. Keller, 1879. Taf. 003 u. 004.
  3. Wikipedia: Liste der byzantinischen Kaiser (Version vom 16.03.2017)
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