Der Pallasch ist ein ungarischer Reitersäbel der schweren Kavallerie, besonders der Kürassiere. Im Gegensatz zu den Husarensäbeln ist er weniger gekrümmt.
Beschreibung[]
Der Pallasch als Reiter- bzw. Kavalleriegriffwaffe besitzt eine gerade, ein- oder zweischneidige Klinge und einen Säbelgriff. Man unterscheidet:
- den Sattelpallasch der ungarischen Husaren (16.-18. Jh.). Er diente als Komplementwaffe (Zweitwaffe) und wurde rechts am Sattel getragen. Er war eine reine Hiebwaffe und wird den Schwertern zugerechnet.
- den Militärpallasch (18.-20. Jh.). Dieser war vornehmlich die Hauptwaffe der Kürassiere und Dragoner, zunächst noch Hieb-, dann Hieb- und Stoß-, später Stoßwaffe. Er wird den Degen zugerechnet. [1]
Der russisch-ungarische Pallasch besteht aus einer geraden, zweimal hohlgeschliffenen Rückenklinge mit zweischneidiger Spitze und einem Korbgefäß mit Stichblatt aus Messing oder Eisen, welches die Angel umfasst, sowie Haupt- und einem Nebenbügel. Der Name entstand im Gegensatz zu den mehr gekrümmten Husarensäbeln der leichten Kavallerie im österreichischen und preussischen Heer für Säbel mit wenig gekrümmter oder gerader Klinge.
Quellen[]
- Boeheim, Wendelin. Handbuch der Waffenkunde: Das Waffenwesen in seiner historischen Entwicklung (Internet Archive). Leipzig, E.A. Seemann : 1890. Neuauflage UNIKUM (22. Februar 2013). ISBN 3845726032. S. 280 ff.
- Pierer's Universal-Lexikon (auf Zeno.Org). 4. Auflage 1857-1865. Altenburg, 1860. Band 12. S. 578 (Pallasch).
Einzelnachweise[]
- ↑ Seifert, Gerhard: Fachwörter aus der Blankwaffenkunde (PDF). Haiger, 1981 (Überarbeitung 2007). Hrsg. Rolf Selzer, Arbeitskreis Blankwaffen. Homepage: https://www.seitengewehr.de/ (Teil 6). S. 43.